EBOLA - Rough Recordings 2005
Mehr über Ebola
- Genre:
- Heavy Metal / Death Metal
- Inner Depression
- Modern Methods Of Murder
- Bonesaw
- Psyched
- In A Nevermind
- No Escape
EBOLA aus dem niederländischen Tilburg gibt es seit 1997 und damals fingen sie an, gänzlich traditionellen Death Metal der alten Schule zu spielen. Allerdings haben sie laut Bandinfo ihre musikalische Ausrichtung stets mit neuen Einflüssen kombiniert und verfeinert, um schlussendlich zu einem Stil zu gelangen, den sie selbst "Virusmetal" nennen. Da wir es hier mit einer eigenen Genre-Schöpfung der Jungs zu tun haben, kann man das natürlich weder bestreiten noch bekräftigen, sondern muss es einfach hinnehmen ... EBOLA spielen also Virusmetal. Konsequenterweise stellt sich natürlich die Frage, wie Virusmetal klingt. Nun, erwartungsgemäß lässt sich das gar nicht so leicht in Worte fassen. Es ist der Band auf jeden Fall gelungen, einen relativ eigenständigen, aber dennoch irgendwie traditionellen Sound zu schaffen. Wir haben es sicher nicht mit Avantgarde zu tun, aber eben auch nicht mit ausgetretenen Pfaden in bereits bestehenden Schubladen.
Das Grundgerüst der Musik der Band liegt nach wie vor im derben, ursprünglichen Death Metal, was vor allem die sehr klassischen Growls des Shouters bekräftigen. Allerdings begegnen uns auch diverse clean gesungene, melodische Passagen, die eigentlich keines der bekannten Klischees erfüllen und beim coolen Opener 'Inner Depression' gar ein wenig an Mike Scalzi oder Bobby Wright erinnern, was manche Gitarrenleads und Bassläufe von 'Modern Methods Of Murder' sogar noch unterstreichen. Ich weiß nicht, ob es den Jungs überhaupt bewusst ist, aber hier erinnert mich jedenfalls ein bisschen was an BROCAS HELM, SLOUGH FEG und die ganz frühen IRON MAIDEN. Ab 'Bonesaw' wird das Ganze etwas stereotyper. Bollernder Death Metal klassischer Spielart mit genretypischem Wechsel zwischen dominierenden Growls und einigen keifenden Einwürfen. Dafür gibt's bei 'Psyched' ein cooles Solo und schöne Breaks, Fills und Leadmelodien. Bei 'In A Nevermind' kehren dann an einer prägnanten Stelle die coolen Gesangsmelodien zurück, die ich auf den beiden vorherigen Stücken vermisst habe - sehr schön. Gleiches gilt für den atmosphärischen Rausschmeißer 'No Escape' mit seinen ausgedehnten cleanen Gitarrenpassagen und diesmal etwas anders gelagerten Klargesangspassagen zwischen den hier gebremsteren Death-Metal-Elementen.
Auffällig ist auch der klassischere Gitarrensound, der an vielen Stellen überhaupt nicht die typische Death-Metal-Stimmung und auch nicht den entsprechenden Mix hat. Hier sind die Herrschaften eher im Power / Thrash Metal mit durchaus leicht progressiven Zügen zu Hause. Ob es daran liegt, dass uns hier lediglich ein Rough-Mix vorliegt, um die 2006 anstehende CD zu promoten? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass das Endprodukt den Sound beibehält, denn speziell ist er in jedem Fall. Das Songmaterial der Band ist voll in Ordnung und die stilistische Ausrichtung nicht alltäglich, womit die besten Voraussetzungen für eine gelungene neue Scheibe gegeben sind. Über alles Weitere könnt ihr euch hier informieren, wo auch Hörproben vom Vorgängeralbum geladen werden können.
Anspieltipps: Inner Depression, Modern Methods Of Murder, No Escape
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle