EBONY WALL - Ebony Wall
Mehr über Ebony Wall
- Genre:
- Melodic Metal / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.02.2013
- Strangers In Hell
- Dance Of The Dead
- Oracle
- Die In Flames
Vielversprechendes erstes Lebenszeichen zwischen Gothic und Power Metal.
Die Sachsen von EBONY WALL haben mit ihrer gleichnamigen Debüt-EP ein unterhaltsames Stück Musik zwischen melodischem, bombastischem und leicht gotisch angehauchtem Metal aufgenommen.
Auf vier Stücken präsentiert die Band ihren Mix aus melodischem, weiblichem und rauhem, männlichem Gesang vor einer Instrumentierung, die eher im europäischen Power Metal angesiedelt ist. Dabei ist vor allem der flotte Opener 'Strangers In Hell' wirklich gelungen und lässt Sängerin Nina ihre Stärken ausspielen. Auch die Tatsache, dass das Keyboard hier als Orgel eingesetzt wird, tut gut. Gerade im Kontrast zum nachfolgenden 'Dance Of The Dead' fällt das auf, da es sich hier um ein recht typisches Gothic-Metal-Stück mit "Schöne und das Biest"-Gesangswechseln, Keyboardstreichern und schmachtenden Klavierpassagen zu gehauchtem Krächzgesang handelt. Das ist kompetent gemacht, wirkt aber auch sehr austauschbar. Anschließend geht es mit 'Oracle' deutlich schneller zur Sache, doch die Streicher und der aggressive Männergesang in den Strophen bleiben. Das Riffing ist jedoch klar im härteren Power Metal europäischer Prägung angesiedelt und macht einiges her, genau wie auch der schöne Refrain.
Zum Schluss fängt dann 'Die In Flames' besinnlich an, wobei hier der männliche Gesang in Begleitung des Klaviers den Reigen eröffnen darf und sogar ein paar Schritte auf dem Weg zur Melodiösität unternimmt. Dann übernehmen aber Bombaststreicher und Sängerin mit einer gelungenen Midtemponummer, die zwar wieder nach gotischem Metal klingt, aber mit einem schönen Keyboardthema aufwarten kann und auch ein bisschen in modernere Richtungen à la EVANESCENCE schielt. Das ist ebenfalls kompetent gemacht und der aggressivere Mittelpart stört auch nur ein wenig.
Insgesammt zeigt "Ebony Wall" eine Gruppe erfahrener Musiker, die Songwriting und Instrumente beherrschen, dabei aber noch oft allzu sehr auf Nummer sicher gehen. Nach dem sehr guten Opener verlässt sich die Band zu oft auf bekanntes und nutzt den Wechselgesang zwischen garstig und nett etwas zu ausgiebig, zumal der männliche Part nicht gerade mit Ausdruckskraft glänzt und von seiner Partnerin überstrahlt wird.
Der Sound ist für eine Eigenproduktion extrem druckvoll und professionell und wenn die Band es schafft, ihren eigenen Stil weiter auszuarbeiten, kann die Zukunft von EBONY WALL eigentlich nur rosig aussehen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst