ECCLESIA - De Ecclesiae Universalis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2020
Mehr über Ecclesia
- Genre:
- Doom Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Aural Music
- Release:
- 13.11.2020
- Excommunicamus
- Vatican III
- Ecclesia Satani
- Montsegur
- Behold The Heretic Burning
- Antichristus
- Deus Vult
- God's Trial
- Burn The Witch
- Ite Missa Est
Es wird zur Messe geläutet<br />
Es war sicher nur eine Frage der Zeit, dass der Erfolg der Vatikanclowns von GHOST Nachahmer finden würde. Glücklicherweise hat sich das französische Kommando ECCLESIA dabei nur beim übertrieben katholischen Kirchenimage bei den Schweden bedient und geht ansonsten musikalisch größtenteils eigene Wege.
Das hört sich auf dem Debütalbum "De Ecclesiae Universalis" mehr als vielversprechend an, denn der straighte, teils doomige Heavy Metal kann mit einem charismatischen Sänger und starken Melodien punkten. Die druckvolle Produktion, die omnipräsente Kirchenorgel, die straighten Songs, das alles macht einfach Spaß und lässt sich sehr schnell und laut mitsingen. Daher tun sich hier auch noch Parallelen zu POWERWOLF auf, deren übertriebene Lächerlichkeiten im Image aber glücklicherweise ebenfalls vermieden werden. Stattdessen gibt es erzkatholische Lyrik mit satanischem Twist, ein wenig Kreuzzug hier, etwas Hexenjagd da, die Demo-EP hörte noch auf den grandiosen Namen "Witchfinding Metal Of Doom" und zum Abschluss gibt es ein sehr gelungenes Cover von VENOMs 'Burn The Witch'.
Um es also zusammenfassend zu sagen: ECCLESIA erfindet keine Räder neu, singt stattdessen übers Rädern und bedient sich gekonnt bei zwei momentan sehr beliebten Bands. Dabei werden die Stile gekonnt vermischt und der tolle, charismatische Gesang sorgt für das Minimum an Eigenständigkeit, das die Band herausstechen lässt. Wer seinen Metal straight, nicht zu schnell und mit einer ordentlichen Prise Theatralik mag, der sollte sich der französischen Kirche anschließen und bei Songs wie 'Deus Vult', 'Montsegur' oder auch dem eröffnenden 'Vatican III.' den Weihrauchschwenker kreisen lassen.
Es lohnt sich definitiv, denn eine ordentliche Andacht lässt sich hiermit sicher feiern. Spannend wird hingegen, zu beobachten, wohin sich ECCLESIA entwickeln wird, ob man den Kurs beibehalten kann, oder ebenfalls in die Selbstparodie abrutscht, wie es den Einflüssen immer wieder passiert. Bis dahin wird der 'Ecclesia Satani' gehuldigt, bis die Messe gelesen ist.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst