ECHELON - Vivito! Creato! Moritor!
Mehr über Echelon
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Gravity Entertainment
- Release:
- 24.01.2014
- Les Grandes Misères De La Guerra
- Der Baum Der Gehängten
- Tod Und Teufel
- Strappado
- Desastres De La Guerra
- Der Krieg In Mir
- Des Teufels Bluthund
- Die Grauen Des Krieges
- Effet De Neige À Petit Montrouge
- Vor Mir Türmen Sich Die Scherben
- Ewigkeit
- Totengeigen
- Tryptychon: Der Krieg
Große Klappe, nichts dahinter.
Eine österreichische Black Metal Band gibt sich als Verfechterin des Tiefgangs und kommt mit einem Konzeptalbum über den Krieg daher. Dass wir schon einmal schlecht damit gefahren sind, den Ösis in dieser Hinsicht die Treue zu erweisen, lassen wir hier lieber außen vor. Die 13 Songs behandeln inhaltlich verschiedene Werk zum Thema Krieg und werden in deutscher Sprache vorgetragen - ergänzt um einen Erzähler, der in die Geschichte einführen soll.
Man fragt sich natürlich schon, wieso es kein Booklet mit Texten im ansonst hübsch gemachten Digipack gibt, wenn denn die Texte so wichtig sind. Musikalisch soll "Vivito! Creato! Moritor! eine besonders kunstfertige und progressive Form des Black sein. Irgendwie putzig, dass man ausgerechnet diesen Begriff ("advantgarde" [sic!]) dann auf der Facebook-Präsens falsch schreibt. Denn was hier avantgardistisch klingen soll, habe ich in mehreren Durchgängen nicht herausfinden können. Eher das Gegenteil ist der Fall: Riffing, Aufbau der Songs und Solos bewegen sich auf einem Niveau, das dem Rohstoff des Tonträgers eigentlich nicht gerecht wird. Wenn man eine Schüler-Punk-Band mit einem keifenden Sänger ausstatten würde, dann käme wohl etwas ähnliches dabei heraus wie hier.
Diesen Eindruckt ergänzt der Erzähler, dessen Vorträge vermutlich besonders hochtrabend wirken sollen. Gut gemeint, aber arg bescheiden umgesetzt. Selten waren 62 Minuten Musik so belanglos, obwohl der eigene Anspruch in den Wolken hing. Black Metal könnte man diesem Album so gerade eben noch attestieren, allerdings wüsste ich nicht, wer Freude an dieser biederen und absolut banalen Vorstellung haben könnte.
Ja, der Grat ist schmal zwischen Wunsch und Realität. Da helfen auch die ach so abgefahrene Synonyme, bestehend aus griechischen Buchstaben, nicht wirklich weiter. Und den ultimativen peinlichen Moment ("du alleine hast die Wahl"-Gangshouts, gefolgt vom amateurhaftesten Gitarrensolo im Song 'Der Krieg In Mir') muss ich jetzt erstmal verdauen. So einen Mumpitz habe ich schon wirklich lange nicht mehr gehört!
Anspieltipps: Lasst bloß die Finger von dem Ding!
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Nils Macher