ECHOES - Barefoot To The Moon (An Acoustic Tribute To Pink Floyd)
Mehr über Echoes
- Genre:
- Art / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 16.10.2015
- Shine On You Crazy Diamond
- High Hopes
- Welcome To The Machine
- Wish You Were Here
- The Great Gig In The Sky
- The Happiest Days Of Our Lives
- Another Brick In The Wall Part 2
- Hey You
- Nobody Home
- Comfortably Numb
- Money
- Run Like Hell
- Shine On You Crazy Diamond
- Have A Cigar
- Us And Them
- High Hopes
- Welcome To The Machine
- Wish You Were Here
- Young Lust
- Time
- The Great Gig In The Sky
- Another Brick In The Wall Part 1
- The Happiest Days Of Our Lives
- Another Brick In The Wall Part 2
- Hey You
- Nobody Home
- Comfortably Numb
- Money
- Run Like Hell
Weit mehr als ein reines Tribut-Album.
Aktuell kann man sich kaum dem Eindruck verwehren, dass jedes Wochenende irgendwo in Deutschland mindestens eine PINK FLOYD-Tributband ein Konzert gibt. Bei der großen Auswahl konnten mich bisher allerdings nur zwei Vertreter mit ihrer Show voll und ganz überzeugen. Neben den Australiern von THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW, waren es die deutschen Vertreter ECHOES, die mich, als eingefleischten Fan der Prog-Legende, mit ihrer Performance mitgerissen haben. Der reine Tribut an die Idole scheint der Truppe um Gitarrist Oliver Hartmann, ebenfalls bekannt durch sein Mitwirken am Projekt ROCK MEETS CLASSIC und der Metaloper AVANTASIA, nicht mehr genug zu sein. Mit ihrem Livealbum "Barefoot To The Moon" beschreiten die Musiker aus Aschaffenburg daher ganz neue Wege, indem sie die Musik von PINK FLOYD in ein rein akustisches Gewand hüllen.
Ein Unterfangen, das man leicht als unmöglich bezeichnen könnte, lebt doch die Musik der Mannen um David Gilmour insbesondere von technischen Soundspielereien und atmosphärischen Keyboards. Die Musik um diesen technischen Aspekt zu erleichtern ist so, als würde man einem Haus das Fundament nehmen. Hartmann und seine Mitstreiter wagten den Schritt trotzdem und wählten als Kulisse das Stadttheater Aschaffenburg. Dort wurde am 13. Dezember 2014 die Kombination aus CD und DVD mit dem Titel "Barefoot To The Moon" mitgeschnitten. Vorerst soll aber die Musik im Vordergrund stehen, auf die visuelle Umsetzung komme ich später zurück.
Eröffnet wird das Konzert direkt mit dem Klassiker 'Shine On You Crazy Diamond'. Der Song ist auch die erste große Überraschung, denn im Original wird das dreizehn Minuten lange Opus insbesondere von Rick Wrights Keyboard dominiert und stellt dementsprechend für die akustische Umsetzung eine Herausforderung dar. Das Fehlen der elektronischen Instrumentierung macht sich aber kaum bemerkbar, ganz im Gegenteil, die reduzierte Version offenbart vollkommen neue Facetten innerhalb des inzwischen 40 Jahre alten Songs. Und auch in der weiteren Spielzeit zeigt sich schnell, dass das Experiment der Hessen auf ganzer Linie aufgeht. Wobei vor allem die Stücke überzeugen, die man sich vorher nie ohne elektrische Gitarren vostellen konnte oder wollte. Ganz besonders sind hier 'Welcome To The Machine', 'Another Brick In The Wall Pt. 2' und die abschließende, alles überragende Interpretation von 'Run Like Hell' zu nennen. Zusätzlich dazu gibt es auch noch eine feine Auswahl von Songs, die bereits in ihrer ursprünglichen Umsetzung nahezu ohne elektrische Instrumentierung auskommen. Herausragend ist hierbei vor allem die Interpretation von 'Wish You Were Here', welche mit einem tollen Gitarrensolo von Oliver Hartmann aufwartet. Generell kann man die Leistung der einzelnen Musiker auf der Bühne nur loben, denn hier wird Handwerk auf allerhöchstem Niveau geboten.
Abgerundet wird der musikalische Eindruck von der ebenfalls sehr schön umgesetzten DVD-Version. Sehr gute Bildqualität, abwechsungsreiche Kameraführung und eine grandiose Atmosphäre im Stadttheater Aschaffenburg – auch hier haben die Hessen nichts dem Zufall überlassen und beweisen so nebenbei, dass die Musik von PINK FLOYD auch mit Kerzenlicht statt opulenter Lichtshow funktioniert. Die DVD enthält dann auch das Konzert in kompletter Länge. Neu sind hierbei 'Us And Them', 'Have A Cigar', 'Time', 'Another Brick In The Wall Pt. 1' und 'Young Lust', die allesamt in der CD-Version der beschränkten Laufzeit zum Opfer gefallen sind. Schade eigentlich, hier wäre vielleicht der Release als Doppel-CD die bessere Alternative gewesen. Qualitativ sind die Songs nämlich dem übrigen Material gegenüber vollkommen ebenbürtig.
Trotzdem ist "Barefoot To The Moon" insgesamt ein rundum gelungenes Livealbum, welches auch Kritiker umstimmen sollte, die ansonsten wenig mit den Veröffentlichungen von Tributbands anfangen können. Die Musiker um Oliver Hartmann gehen hier weit über ein reines Nachspielen hinaus und fördern großteils ganz neue Aspekte in den Klassikern des Floyd'schen Backkatalogs zu Tage. Egal ob man sich am Ende für DVD oder CD enscheidet, "Barefoot To The Moon" gehört definitiv in jede gut sortierte FLOYD-Sammlung.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs