ECHOTIDE - As Our Floodlights Gave Way To Dawn
Mehr über Echotide
- Genre:
- Post Rock / Progressive
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bird's Robe Records
- Release:
- 07.06.2024
- Of Addictions
- Floodlights
- 3MWY (Of Hope)
- Embers Glow
- Mare Cognitum (Of Memory)
- Stillwaters
- Of Overcoming Addictions
Re-Release eines musikalischen Albums, dessen Klang den Spaßverderber spielt.
Wenn das australische Label Bird’s Robe Records seinen zehnten Geburtstag noch etwas länger feiert, können sie gleich nahtlos das nächste runde Jubiläum begehen, immerhin dauern die Feierlichtkeiten bereits seit dem Jahr 2018 an und bringen uns auch 2024 wieder ein paar Wiederveröffentlichungen vergangener Produktionen. Für unsere heute Rezension nehmen wir uns dabei des ECHOTIDE-Debüts "As Our Floodlights Gave Way To Dawn" an, das ursprünglich im Jahr 2012 erschien und nun in einer frisch remasterten Edition erneut das Licht der Welt erblickt.
Hinter ECHOTIDE verbirgt sich dabei ein Dreigespann von Musikern, das aus Matthew Martin und Michael Gagen (beide ARCANE) und Schlagzeuger Geoff Irish (CALIGULA'S HORSE) besteht und gemeinsam progressiven Post Rock zelebriert, der sich vor einer mächtigen Portion Pathos und Dramatik nicht fürchtet. Gemeinsam mit dem Verzicht auf Gesang ist das ein Rezept für eine spannende, aber durchaus vertrackte musikalische Reise, die auf "As Our Floodlights Gave Way To Dawn" in insgesamt sieben Songs gegliedert wird. Da die einzelnen Kompositionen aber mehr oder weniger flüssig ineinander übergehen, ist das Debüt wohl eher als ein Gesamtkunstwerk zu betrachten, das man am besten mit guten Kopfhörern und mit entsprechend viel Geduld konsumiert.
Bringt man selbige mit, dann hat die Scheibe gerade in den ruhigeren Passagen viele tolle Momente zu bieten. Das melancholische '3MWY (Of Hope)' etwa beginnt mit wunderschönen Melodien und verträumten Gitarren, nur um sich in der Mitte zu einem wüst rockenden Crescendo aufzuschwingen. Ähnliche Superlative können auch für 'Embers Glow' aufgefahren werden, denn auch wenn sich die Nummer deutlich mehr Zeit für den Aufbau einer wunderbaren Spannungskurve lässt, bleibt sie doch über die gesamte ausladende Spielzeit hinweg fesselnd und gerade in puncto Melodien schlicht und ergreifend wunderschön. Angesichts dieser grandiosen Momente, die einen teilweise auf den Schwingen der Musik davontreiben lassen, ist es um so ärgerlicher, dass die Produktion bei Weitem nicht mit der musikalsichen Klasse mithalten kann. Gerade in den härteren Momenten lassen nämlich die Gitarren oftmals den nötigen Druck vermissen und sind sehr dumpf, während auch das Schlagzeug viel zu entrückt und teils etwas kraftlos klingt. Ein Umstand, den übrigens auch das Remastering nicht korrigieren konnte, denn so massiv wie erhofft ist der klangliche Sprung im Vergleich zum originalen Album nicht. Da wäre wahrscheinlich ein kompletter Remix der Scheibe nötig gewesen, um hier wirklich einen entscheidenden Unterschied zu machen.
So bleibt "As Our Floodlights Gave Way To Dawn" am Ende ein musikalisch und handwerklich tolles Album, das gerade Fans von melancholischen Tönen und ausladend-emotionalen Kompositionen begeistern könnte, dem aber klanglich die obersten Punkteregionen dennoch verwehrt bleiben, einfach weil die kompositorische Dramatik leider doch teilweise von klanglichen Schwächen ausgebremst wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs