EDENBEAST - Shortcuts Of Erotic Violence
Mehr über Edenbeast
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Metalism
- In Love & Death
- Suicidal Angel Of Revenge
- Drawings Of Pain
- Eternity Is Not For Me
- Fullmoon Mystery
- Oneday
- Deadly Visions
- Violent Erotica
- In The Dark
- When The Sun Is Going Down
EDENBEAST gibt es seit nunmehr drei Jahren. Gegründet hat sich die zunächst als Trio operierende Combo in der russischen Stadt Tula. Mit "Shortcuts Of Erotic Violence" legt der Dreier nun sein bereits im September 2003 fertiggestelltes Debütalbum vor. Verschrieben hat man sich einer Art melodischem Death Metal mit teils folkigem Einschlag. Klingt auf dem Papier ja nicht so schlecht, doch an der Umsetzung von Letzterem hat es dann doch gehapert. Was sonst bei Szenegrößen wie IN FLAMES in ihren Anfangstagen (man höre zum Beispiel Songs wie 'Hargalaten' oder 'Wayfaerer') stimmungsvoll und schön durch die Boxen kommt und die Anspannung zwischen den todesmetallischen Stücken löst, ist bei EDENBEAST nicht mehr als kitschig anmutendes Beiwerk. Das größte Problem hierbei ist, dass die eingestreuten Folk-Passagen zu viele Schwächen der eigentlichen Tracks wettmachen müssten. Die bestehen nämlich zu knapp einhundert Prozent aus schon zu oft gehörten Rifffloskeln und Geschrei mit 08/15-Evilness und lyrischer Sandkastengrimmigkeit. Was aber ganz besonders nervt: Dieser elende Drumcomputer macht auch wirklich jeden halbwegs brauchbaren Song kaputt. Nie klang Drumming so steril, so weit von den Songs entfernt, wie hier. Und das ist in einer Zeit digitaler Overdubs und getriggerter Doublebass-Töne schon recht schwer zu erreichen. Vielleicht hätten EDENBEAST 'Shortcuts Of Erotic Violence' erst aufnehmen sollen, als sie mit Kirill Fedorov einen echten menschlichen Schlagwerker und einen Bassisten an Bord genommen haben. Dem etwas organischeren Gesamteindruck des Albums hätte es sicher nicht geschadet.
Der Opener 'In Love & Death' beginnt mit einem Synthie-Intro und baut sich dann langsam zu einem im Gesamtzusammenhang des Albums recht beachtlichen Riff auf. Der Gesang allerdings pendelt zwischen Gesprochenem und Geschrei hin und her. Insgesamt ist dieser Song nicht komplett schlecht, der Drumcomputer nimmt dem Ganzen aber mal wieder den Drive, wobei neben der Basstrommel vor allem die Becken schwer nerven. Die Gitarrenarbeit kann aber insgesamt als ganz ordentlich angesehen werden.
Gleiches gilt auch für 'Suicidal Angel Of Revenge' (ist man hier etwa einem sprachlichen Trugschluss aufgesessen?): Auch hier kommt kein wirkliches Zusammenspiel der einzelnen Komponenten auf. Dabei ist die diesmal halb-cleane Stimme von Sänger Alex doch echt erträglich und das Solo kann sich auch hören lassen. Man spürt, dass man es schon auf einige Abwechslung abgesehen hat.
Irgendwie, so auch bei 'Fullmoon Mystery' oder auch 'Violent Erotica' fehlt dem ganzen Unterfangen EDENBEAST doch die richtige Durchschlagskraft. Gute Ansätze sind da, bisher ist das Ganze aber doch noch eher ungenießbar. Man darf gespannt sein, ob sich die Gruppe in Zukunft zu einer richtigen Band zusammenfindet und nicht nur die einzelnen Zutaten zusammenwürfelt.
Anspieltipps: Teile aus 'In Love & Death' und das Solo aus 'Suicidal Angel of Revenge'
- Redakteur:
- Patrick Gödde