EDEN'S CURSE - Cardinal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Eden's Curse
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 14.10.2016
- Prophets Of Doom
- Sell Your Soul
- The Great Pretender
- Messiah Complex
- Find My Way
- Kingdom Of Solitude
- Utopian Dreams
- This Is Your Moment
- Rome's On Fire
- Unconditional
- Saints And Sinners
- Jericho
Hübsche Genrescheibe.
Es ist zum Verrücktwerden! Eigentlich liegt EDEN'S CURSE stilistisch so sehr auf meiner Wellenlänge, dass ich jeden Song im Traume mitträllern müsste. Doch leider hat es nie gefunkt zwischen mir und dem internationalen Zusammenschluss mit Sitz in Glasgow. Und auch mit dem neuesten Anlauf "Cardinal" gibt es keine Liebe auf den zwanzigsten Blick.
Dabei macht die Gruppe um die verbliebenen Gründungsmitglieder Paul Logue (Bass) und Thorsten Köhne (Gitarre, ATTACK, ex-HARDLINE) nicht wirklich viel falsch. Nikola Mijić trifft auch auf dem zweiten Album mit EDEN'S CURSE die richtigen Töne, die Produktion glänzt im passenden Licht und vor allem die Gitarrensoli machen ordentlich Laune. Warum sagt mir dann diese im seichteren Fahrtwasser EDGUYs schnorchelnde Musik nicht zu? Warum bleibt das 2016 von Keyboarder Christian "Chrism" Pulkkinen (ADAMANTRA) auch weiter als "ganz cool" abgestempelt? Kann das wirklich allein am grauseligen Cover liegen?
Nein, natürlich nicht. "Cardinal" verführt leider - trotz aller unbestreitbarer musikalischer Qualität - zu ziemlichen Gähnattacken. Innovativ und eigenständig ist höchstens das musikalisch leicht aus dem Rahmen fallende, weil Groove-getriebene 'Kingdom Of Solitude', der Rest ist nur mit unaufregenden Gewürzen verfeinerte Genresuppe. Das ist schade.
Im Grunde genommen, sind die meisten Songs allerdings keineswegs schlecht. 'Utopian Dreams' lässt beispielsweise leichte Früh-STRATOVARIUS-Einflüsse zu und sorgt so für interessiert lauschende Ohrmuscheln und der Longtrack 'Jericho', der - natürlich - das Album beendet, setzt zumindest zeitweise auf Epik. Im Großen und Ganzen allerdings ist das Gebotene zu nah dran an EDGUY-Hard-Rock, der nun nicht unbedingt für ausschweifenden Tiefgang steht. Daran vermag auch die Schnörkel-Ballade mit Liv Kristine (ex-LEAVES' EYES) nichts zu ändern.
Unter dem berühmten Strich steht mit "Cardinal" also ein Album, das nicht viel verkehrt macht, sich aber im gleichen Maße auch nichts traut. Das sind Fans von EDEN'S CURSE allerdings inzwischen wohl gewohnt, demnach sollte auch Album Nummer 5 die Zielgruppe zufrieden stellen können.
Anspieltipps: Utopian Dreams, Saints And Sinners
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring