EDGE OF PARADISE - Hologram
Mehr über Edge Of Paradise
- Genre:
- Modern Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 14.07.2023
- Hologram
- This Is Personal
- Soldiers Of Danger
- The Faceless
- Dark
- Unbeatable
- Don't Give Up On Me
- One More Time
- Basilisk
- Another Life
Fast schon schmerzhaft risikoarmes Genrealbum auf angenehm hohem Niveau.
Wow, fünftes Album schon von EDGE OF PARADISE. Es kommt mir vor wie gestern, als die Band aus Los Angeles 2015 mit ihrem Debüt auf der Bildfläche erschien. Seitdem hat das Quintett um Frontfrau Margarita Monet alle zwei Jahre eine Scheibe veröffentlicht. Das nenne ich mal produktiv. Heuer stellen sie mit "Hologram" ihr neuestes Werk vor und rücken auch hier von ihrer musikalischen Marschroute kaum ab: moderner Alternative Metal, der ein bisschen an Bands wie FLYLEAF, EXILIA oder aktuelle APRIL ART erinnert und nur in Ansätzen etwas mit Symphonic-Metal-Bands, wie beispielsweise WITHIN TEMPTATION, gemeinsam hat.
Musikalisch müssen sich die Dame und die Herren nicht wirklich viel vorwerfen lassen, haben sie doch das 1x1 der Musikrichtung gut verinnerlicht und umgesetzt. Die Songs leben von ihren zahlreichen Dynamikspielchen (ruhige Strophen, fetziger Refrain), dezent eingesetzten elektronischen Farbtupfern und einer modern druckvollen Produktion. Alles sehr gefällig ohne wirkliche Ecken und Kanten. Mir gefällt es vor allem dann, wenn die mächtig tiefen Gitarren mal von der Leine gelassen werden ('One More Time', 'Basilisk', 'Dark', 'Soldiers Of Danger') oder der schwere Groove im Vordergrund steht ('This Is Personal'). Auch die aktuell beliebten Disco-Dance-Off-Beats der Marke AMARANTHE finden sich zahlreich in den etwas mehr als vierzig Minuten wieder ('Unbeatable'). Überraschungen oder gar Innovation sollte hier niemand erwarten, dafür sind die Songwritingmuster zu stereotyp und vorhersehbar. Innerhalb dieser in Stein gemeißelten Grenzen bewegt sich EDGE OF PARADISE aber sehr souverän und weiß durchaus zu überzeugen. Mit fortlaufender Spielzeit jedoch stellt sich bei mir eine gewisse Sättigung ein. Es fehlt ein wenig an richtiger Abwechslung. Vielleicht wäre es auch für die Gesamtdynamik nicht schlecht gewesen, die eine oder andere emotionale Gänsehautballade oder auch mehr kraftvolle Songs der Marke 'Hologram' mit auf das Album zu packen. Um es aber noch einmal zu sagen: das ist Jammern auf angenehm hohen Niveau.
Sängerin und Aushängeschild Margarita Monet flüstert, raunt und schreit sich gekonnt durch die zehn Songs, ohne jedoch dieses Mal die ganz großen Melodien mit eingepackt zu haben. Die Refrains dürften in letzter Konsequenz dann eben doch noch ein Stückchen zwingender, erhabener, griffiger, einfach mehr und größer sein. Und auch die überwiegend angestrengt geschrienen Refrains verlieren auf Strecke ein wenig an Faszination. Da darf auch gerne mal auf ein weiteres Stilmittel zurückgegriffen werden.
Grundsätzlich hat mich die Musik der Amerikaner EDGE OF PARADISE getriggert und läuft durchaus gerne und oft nebenbei. Unter der Lupe offenbaren sich mir jedoch einige Schwachstellen, die das Werk nicht vollends überzeugen lassen. Trotzdem können Verfechter dieser Musikrichtung nichts falsch machen, wenn sie die Scheibe mal antesten. Fans können bedenkenlos zugreifen und sollten sich "Hologram" sowieso ins Regal stellen.
Anspieltipps: This Is Personal, Basilisk, Hologram
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach