EDGE OF SPIRIT - Edge Of Spirit
Mehr über Edge Of Spirit
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Demons Run Amok Entertainment
- Release:
- 03.12.2010
- Progression And Revolution
- Destroy
- Song Of The Truth
- Set It Sight
- Dear Fuckers
- The Departing One
- Don't Stop Your Way
- Never Ending Path
- Scenes
Auf's Maul statt Visual Kei.
Bei den japanischen Grindcore-Liebhabern von EDGE OF SPIRIT ist es nicht weit her mit der visuellen Selbstbeweihräucherung, die landesintern zur Tradition geworden ist. Stattdessen setzen die Japaner auf brachiale Core-Kost vom Allerfeinsten und zitieren hierbei munter den gesamten amerikanischen Metalcore-Wohlstand nebst der melodischen Elchtod-Szene.
Auf dem selbst betitelten Debüt lassen EDGE OF SPIRIT dementsprechend nicht lange auf schlagkräftige Argumente warten. Brutale Feinkost schlägt sich hier mit skandinavischer Melodik, und wenn die Songs schließlich ein bisschen Abwechslung erfordern, nimmt man sich einfach die Inspiration bei anerkannten Heroen wie HEAVEN SHALL BURN und AS I LAY DYING und klaut munter deren elementare Vielfalt.
Nun gut, besonders eigenständig agieeren EDGE OF SPIRIT auf ihrem Erstling nicht, doch das ist bei der Klasse des Materials auch nicht zwingend erforderlich. Mit Uptempo-Granaten wie 'Dear Fuckers' und dem europäischen Bonustrack 'Scenes' brauchen sich die Japaner vor keiner renommierten Kapelle zu verstecken. Aber auch wenn mit deftigen Grooves im mittleren Geschwindigkeitsbereich attackiert wird, geben sich EDGE OF SPIRIT souverän und weiterhin angriffslustig. Mit Songs wie 'Don't Stop Your Way' und 'Set It Sight' warten gerade hier diverse Highlights, die teilweise ('Song Of The Truth') auch eine recht experimentelle Note innehaben. Doch der Punch ist bestechend, die natürliche Urgewalt, mit der EDGE OF SPIRIT ans Werk gehen, beeindruckend - und am Ende keine Spur schwächer als bei den namhaften Kollegen aus den hiesigen Breitengraden.
Die Japaner schlussendlich darauf zu reduzieren, das Handwerk von HEAVEN SHALL BURN ein wenig modifiziert auszuführen, wäre aber nicht fair. Die neun Nummern des Debüts mögen nicht originell sein. Aber die Darbietung und vor allem die Überzeugungskraft geradezu aller Kompositionen ist so gewaltig, dass der Atemzug der großen Namen auch einen Umweg durchs Land der aufgehenden Sonne machen darf. Qualitativ steht "Edge Of Spirit" den meisten namhaften Releases nämlich in nichts nach.
Anspieltipps: Set It Sight, Progression And Revolution, The Departing One
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes