EDGE OF THORNS - Ravenland
Mehr über Edge Of Thorns
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.03.2004
- Dark Magician
- Lost
- Mirror Of Dreams
- Riders Of The Storm
- Signs On The Wall
- Ravenland
- Shadow King
- Revelation
- A Rose For The Dead
Mit "Ravenland" macht sich die junge Trierer Band EDGE OF THORNS auf, den Metal-Olymp zu stürmen. Neuesten Informationen auf der Homepage der Band zufolge, hat man im Twilight-Vertrieb ein Label gefunden, das die Scheibe veröffentlicht und ab dem 8. März auf den Markt bringt. Und von allen Demos, die ich in den letzten Monaten gehört habe, hat das meiner bescheidenen Meinung nach keine Band mehr verdient als EDGE OF THORNS.
Was die Jungs mit ihren neun Songs auf "Ravenland" leisten, ist jedem aktuellen Output der 'Großen' im melodischen Power Metal und Heavy Metal mindestens ebenbürtig. Das gilt für die Klasse der Komposition und den Ideenreichtum bei der Umsetzung genauso wie für die spielerischen Fähigkeiten. Tempo, Melodie und die nötige Härte stimmen hier exakt, alles wirkt aus einem Guss und so, als ob die Band schon jahrelang an dem Material gearbeitet hat. Einige Songs gehen dann wohl auch tatsächlich bis zum letzten Demo aus dem Jahre 2000 zurück (das erste Demo erschien 1998) und liegen nun hier in ihrer ultimativen Fassung vor.
Bereits das mächtige 'Dark Magician' macht schon alles klar. Während man sich zu dem aggressiven Powerdrumming von Johannes Schütz noch über den unerwartet tiefen und rauen Gesang von Dirk Schmitt wundert, setzen bereits die ersten, packenden, Harmonien und ein ohrwurmartiger Refrain ein, der sich sofort festfrisst. Das folgende 'Lost' setzt dem Opener dann gleich noch eins obendrauf und weiß vor allen Dingen durch die dramatischen Gesangslinien und irrwitzige Gitarrenläufe zu überzeugen. Bei 'Mirror Of Dreams' nehmen die Jungs vorerst das Tempo etwas zurück und legen noch etwas mehr Dramatik in den Gesang, unterstützt von dezenten Keyboards, bevor Drums und Gitarre das Tempo dann merklich anziehen. 'Riders Of The Storm' schlägt wieder sehr nach 'Dark Magician' und mit 'Signs On The Wall' folgt ein Power-Metal-Knaller mit rauem, sägendem Riffing und großartigen Background Vocals. Die Band schreckt dabei auch vor einer mehrstimmigen Passage im Stil von 'Chance' (SAVATAGE) nicht zurück und baut immer wieder geschickte Tempowechsel ein. Mit dem Titelsong 'Ravenland' und 'Shadow King' folgen zwei weitere melodische Uptempo-Knaller, bevor mit dem vertrackten, aber trotzdem eingängigen 'Revelation' und der Ballade 'A Rose For The Dead' nach 43 Minuten leider schon Schluss ist. Bei Material von der Güteklasse hätte man sich eine randvolle Doppel-CD gewünscht, aber lieber neun Songs dieser Qualität als die doppelte Spielzeit mit mediokren Füllern.
An der druckvollen Produktion gibt es nichts auszusetzen, auch wenn sie mir persönlich einen kleinen Tick zu dumpf klingt und der Drumsound nicht hundertprozentig meinem persönlichen Geschmack entspricht, aber das bleibt subjektiv und tut der Qualität von 'Ravenland' keinen Abbruch.
Twilight scheint ein gutes Gespür dafür zu haben, unter den deutschen Newcomern in Sachen Metal echte Qualität und Substanz zu erkennen (u.a. CHATEAU, SAVALLION DAWN, COURAGOUS), der Verkaufserfolg dieser Veröffentlichungen bleibt dem Label und den Bands zu hoffen.
Anspieltipps: Dark Magician, Lost, Signs On The Wall, Ravenland
- Redakteur:
- Klaus Coltrane