EDWIN - Better Days
Mehr über Edwin
- Genre:
- Softrock
- Label:
- Linus Entertainment / ZYX Music
- Release:
- 27.04.2007
- Never Over
- Wrong Side
- I Wonder
- Right Here
- Flyin'
- Better Days
- That's A Lie
- Light Reflects
- Eyes Of A Child
- Hold Your Head Up
- Alive (Accoustic)
"Sometimes I hear your voice in my head ...", säuselt das kanadische Schnuppel EDWIN mit honiggesüßter Stimme. Dabei grient einem aus dem Inneren des CD-Booklets ein oberarmbestochener, Muckibudentyp mit Megasonnengläsern entgegen. Geht aber auch nachdenklicher und ein wenig mehr verrucht. Da sitzt der Gute im Eleganzzweireiher in einer kargen Zelle und schaut den Asseln an der Decke zu, wie sie die Gitterstäbe vollkoten. Gerade hat er wahrscheinlich ein bis zwei Cocktails auf seiner Record-Release-Party genommen. Oder sich mit enttäuschten Fans geprügelt. Kann ich aber verstehen. Wenn er welche hat. Er war ja mal Sänger der seligen MOTHER EARTH. Aber dort hätte er weitermachen sollen.
Denn was hier geboten wird, ist gelinde gesagt schrottig. Ich habe auch beim zweiten Versuch den Durchlauf nicht geschafft. Es hätte dem Edwin aber auch einer sagen müssen, dass seine auf LP-Länge ausgewälzte Belanglosigkeit auf dem Boden der Tatsachen angekommen keineswegs Chancen hat, sich zu verkaufen. Der auch durch viele, viele Demotapes zerstört-geschulte Gehörgang hat nach knappen zweieinhalb Liedbeitragsversuchen keine Toleranz mehr anzubieten. Eigentlich entrüstet, dreht er ab, drehe ich ab. Denn was den Kanadier da geritten hat, solche Vorhersehbarkeiten anzubringen, das weiß nur er selbst oder die Plattenfirma.
Fast ist man geneigt, das Teil an eine Soap-Opera-Redaktion oder Ähnliches weiterzusenden, damit der Silberling noch soundtechnisch verarbeitet wird. Kritik zu üben, ist einfach, und ich hoffe, ich schaffe es auch ohne Häme. Der Typ jammert sich durch die elf Beiträge und wirkt dadurch lächerlich weinerlich, dafür, dass uns da so ein Brocken angrinst. Nur um es zu beschreiben: Das ist ruhig durchgeplanter Softrock, der auf Klischees daherreitet, der Stereotype benutzt, der monoton schon den Mist von vor 25 Jahren kopiert und der zu keiner Minute spannend wird.
Nein, ich schaffe es nicht, mich aufzuraffen und Gutes zu finden. Aber ganz ohne Häme: Diese Platte ist schlecht.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben