EFFLORESCE - Shades Of Fate
Mehr über Effloresce
- Genre:
- Progressive Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Birds Of Prey
- Sear
- Sunset In The Snowdome
Der fränkische Untergrund progt.
Eine junge Band aus Nürnberg ist EFFLORESCE, die mir aufgefallen sind, weil sie auf dem 2011er "Generation Prog"-Festival im Billing stehen. Da war natürlich die Neugierde groß, und als ich dann der 2009er EP des Fünfers habhaft werden konnte, wurde selbige noch größer: nur drei Lieder, aber fast 30 Minuten Musik? Da scheint aber jemand etwas zu sagen zu haben.
Was zuerst auffällt ist, dass sich EFFLORESCE zwar durchaus im progressiven Fahrwasser bewegen, aber einen deutlichen Einschlag des vornehmlich in den Niederlanden (erfolgreich) praktizierten Female-fronted-Gothic-Rocks an den Tag legen. Nicki Weber legt sich stimmlich ähnlich über die Songs und hat eine angenehme Stimme, die sich interessanterweise später auch mal in Growls verwandelt, ohne dass die Fränkin an die ganz großen Damen wie Floor Jansen oder Sharon den Adel heranreichen kann. Aber vielleicht muss man ja die Messlatte nicht so hoch legen, immerhin schafft Nicki es, im zweiten Song 'Sear' eine geradezu an Monika Edvardsen (ATROX) erinnernde Performance zu zelebrieren.
Dazu kommen heftige Riffs, die in 'Sear' sogar mal an OPETH erinnern und eine insgesamt makellose instrumentale Leistung, die aber so verschachtelt und abwechslungsreich ist, dass man schon einige Durchgänge braucht, um ein wenig Struktur in die drei Zehnminüter zu bringen, die von hart zu seicht, von verzerrt zu akustisch, von normal zu Querflöte und zurück reichen. Ist das ein Vorteil oder nicht? Das hängt wohl ganz von eigenen Vorlieben ab. Ich finde es prima, was hier sicher niemanden überrascht.
Etwas überraschend ist der dritte Song der EP dann. Ein viel fröhlicherer Track als die beiden Vorgänger, der sogar sphärische Phasen und Lagerfeuerromantik enthält, die sich aber in hartem Rock mit eingängigem Chor entlädt. Klingt seltsam? Ja, aber ich schaffe es nicht, es besser zu beschreiben. Muss ich aber auch nicht, denn wer sich von einer Band des Stils Gothic Dream Opeth angesprochen fühlt, holt sich das Ding sowieso. Am besten auf dem "Generation Prog".
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger