EGONAUT - Deluminati
Mehr über Egonaut
- Genre:
- Doom Metal / Stoner Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 28.08.2015
- The Declaration
- From The Coals
- Paria
- The Beholder
- Iustitia Infernalis
- Hex
- Threescore And Ten
- Acheron
- Waypoints
Bunt-orgelige Doom-Orgie
Es gab eine Zeit, in der war Doom aus Schweden ein Gütesiegel, dem man ohne Wenn und Aber vertrauen konnte. Dieses Jahr scheint sich dies nach längerem wieder zu bestätigen. Nach SORCERER und STONEGRIFF im Frühjahr schickt sich EGONAUT - die nächsten Herren aus dem Land der Elche und billigen Möbel - an, mit "Deluminati" den Freunden der langsamen Musik eine Wundertüte doomiger Melodien zu kredenzen.
Dabei geht die Truppe jedoch deutlich variabler vor, als es die Traditionalisten vor ein paar Monaten taten. Da wäre zunächst einmal die Orgel, die alle Songs durchtränkt und das Gespenst des Retrorocks auferstehen lässt. Doch bevor dieses Gestalt annehmen kann, wird es von den tonnenschweren Riffs, dem düsteren Einfluss und dem aggressiv-abwechslungsreichen Gesang einfach überrollt. Ganz zu schweigen von der druckvollen, zeitgemäßen Produktion. Ja, hier werden Elemente aus den 70ern verbraten, aber eben auch Stoner Rock der frühen 90er, klassischer Doom und hin und wieder eine Prise Death Metal. Das Ergebnis sind neun Lieder, die vor allem fett nach vorne doomrocken, eine Schweineorgel, die ab dem ersten Ton für breites Grinsen sorgt und Hits, Hits und nochmal Hits.
Hier nach Highlights zu suchen, ist schwer, da jeder Song für sich ein Volltreffer ist und es innerhalb des Albums so viel Abwechslung gibt, dass kein Anspieltip dem ganzen Album gerecht wird. Doch wer sich einen ersten Eindruck machen will, der kann im Doppel 'Hex' und 'Threescore And Ten' die ganze Bandbreite des EGONAUTischen Schaffens bewundern. Von der fiesen Doomwalze bis zum lockeren Rocker haben diese beiden Songs alles, was sich in der Musik der Schweden wiederfindet und bleiben dabei sofort im Ohr hängen. "Deluminati" ist eine willkommene Überraschung und für alle Freunde von Doom und nahegelegenen Genres mindestens einen Hörversuch wert, wenn nicht sogar einen Kauf.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst