EIGHT LIVES DOWN - Fates
Mehr über Eight Lives Down
- Genre:
- (Progressive)Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenpoduktion
- Release:
- 26.03.2025
- Void
- Dog’s Breakfast
- Fishbones
- Phobia
- Deicide
- The Point
- Green Light In The Distance
- Left Behind
- Storm
- Constantinople
Multinationales Groove-Gewitter!
Die vier Musikerinnen und Musiker von EIGHT LIVES DOWN stammen alle aus unterschiedlichen Ländern, nämlich aus Griechenland, Polen, Neuseeland und Frankreich. Trotz dieser beträchtlichen räumlichen Distanzen schaffte es das Quartett, nach der Veröffentlichung ihres Debüt-Albums "Human" aus dem Jahre 2020 und seit dem Ende der Pandemie, regelmäßig europäische Bühnen zu beackern und nun die zweite Scheibe an den Start zu bringen, die sie in Eigenregie aufgenommen hat. Im Info der Band wird der Stil als Thrash/Groove-Metal mit progressiver Schlagseite beschrieben, was nach meinem Eindruck den Nagel auch ziemlich auf den Kopf trifft.
Da der Begriff "Thrash" doch meistens eine gewisse Geschwindigkeit impliziert, sei zunächst mal erwähnt, dass diese auf dem Album vergeblich gesucht wird. Die Tracks bewegen sich überwiegend im Midtempo, oder setzen auf langsame, auf die Bassdrum gezimmerte Riffs. Nur gelegentlich zieht das Tempo mal an, um dann wieder auf schwereren Groove zu setzen. Nach dem Drücken der Play-Taste und den ersten Klängen des Openers 'Void' wird umgehend klar, dass hier eine ziemlich eigenständige Band ans Werk geht. Sängerin Aliki Katriou macht hier direkt mal klar, dass sie über eine ziemliche Bandbereite an Können verfügt. So deckt sie über wütendendes Growling, Mike Patton-artige ironische Crossover-Passagen, bis hin zu traditionell griechischen Folkelementen ein ziemliches Spektrum ab, welches sie im weiteren Verlauf der Scheibe noch um sphärische Rock-Vocals erweitert. Das Folgende "Dog's Breakfast" ballert brachial nach vorne und auf den Punkt und steigert den klassischen Crossover-Anteil nochmal deutlich.
Die Arbeit der Instrumentalisten wirkt dabei innovativ und jedes Instrument (beispielsweise der allgegenwärtige Bass) hat genügend Raum zu Entfaltung. Apropos Mike Patton: Mehr als einmal wird klar, dass FAITH NO MORE mit ihren unkonventionellen Arrangements und Ihrer Stilvielfalt einen durchaus prägenden Einfluss der Band darstellen dürfte. Hinzu kommt eine Prise SYSTEM OF A DOWN, GOJIRA, etwas JINJER, aber eben auch ganz viel EIGHT LIVES DOWN. Einen Stilmix wie diesen bekommt man beileibe nicht alle Tage um die Ohren geballert. Wirklich stark!
Die Band liefert über die gesamten 70 (!) Minuten des Albums einiges an Abwechslung und Innovation in allen Bereichen ihres Sounds. Was mir tatsächlich ein wenig fehlt, ist dann doch mal ein bisschen der Bleifuß. Hier und da ein durchgetretenes Gaspedal mehr hätte der Scheibe meiner Meinung nach noch gut zu Gesicht gestanden. Trotzdem ist "Fates" eine erstklassige und nebenbei auch sehr gut produzierte Scheibe, die mit jedem Durchlauf weiter wächst, weil man ständig etwas Neues entdeckt.
Bitte unbedingt anchecken und dabei etwas Geduld mitbringen! Anspieltipps: Das erwähnte 'Dog's Breakfast', dann 'Decide', das in der Mitte des Albums platziert ist und einen guten Teil der beträchtlichen Stilvielfalt der Band abdeckt, sowie 'The Point', bei dem die erwähnten FAITH NO MORE - Anteile schön zur Geltung kommen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Florian Abbe