EIGHTEEN VISIONS - XVIII
Mehr über Eighteen Visions
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Records / BMG / ADA Warner
- Release:
- 02.06.2017
- Crucified
- The Disease, The Decline, And Wasted Time
- Underneath My Gun
- Live Again
- Laid To Waste In The Shit Of Man
- Oath
- Spit
- Picture Perfect
- Fake Leather Jacket
- For This I Sacrifice
Ein Comeback mit Ausrufezeichen!
Irgendwie haben sie es verpasst, auf der Welle mitzuschwimmen, als sie ihren höchsten Stand erreicht hatte. Und genau dieser Umstand quält die Musiker von EIGHTEEN VISIONS bis heute, da sie seinerzeit kein Stück vom Kuchen abbekommen hatten, als der Metalcore seinen kurzen, aber effizienten Siegeszug feierte. Die Band aus Orange County fühlte sich eigentlich als Wegbereiter, war anno 2000 einer der größten Hoffnungsträger dieser Szene, wurde aber schließlich von allen Seiten überholt, weshalb der vorzeitige Split 2007 keine große Überraschung mehr darstellte. Zehn Jahre später wagt man aber überraschenderweise einen Neuanfang, beruft sich hierbei aber komplett auf alte Qualitäten. Und dass EIGHTEEN VISIONS im ersten Anlauf nicht scheiterte, weil das Material nicht passte, ist kein großes Geheimnis.
Insofern ist "XVIII" auch ein sehr energetisches Comeback, das die Hardcore-Wurzeln ein Stück weit deutlicher heraushebt als die metallischen Facetten. Zwar gibt es hier und dort auch ein paar melodische Parts und einige Alternative-Gitarren, doch im tiefsten Herzen ist EIGHTEEN VISIONS bis heute eine Hardcore-Combo geblieben, und das stellt sie vor allem in wüsten, explosiven Kompositionen wie 'Crucified' und 'Underneath My Gun' unmissverständlich klar. Doch ähnlich die auch bei den Herrschaften von EVERY TIME I DIE, die man gerne als Vergleichsmöglichkeit auspacken darf, ist Stringenz bei EIGHTEEN VISIONS nicht die meistgefragte Eigenschaft. Die Band zehrt von ihrer Vielseitigkeit, überspannt Genres mit grenzüberschreitenden Arrangements und hat vom ungehobelten Wutausbruch bis hin zu melodischen, fast Ohrwurm-kompatiblen Nummern wie 'For This I Sacrifice' so ziemlich alles am Start, was sich halbwegs mit der chaotischen Attitüde decken lässt.
Und da "XVIII" dafür nicht den Preis fehlender Homogenität zahlt, die Energieleistung absolut beachtlich und das Songmaterial über weite Strecken richtig stark ist, darf man den Jungs zu einer überzeugenden Rückkehr gratulieren. Vielleicht hat man EIGHTEEN VISIONS diesmal ja doch eher auf dem Zettel als noch vor anderthalb Dekaden. Verdient hätte es sich die Band zweifellos!
Anspieltipps: Underneath My Gun, Live Again, Spit
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes