EIKOSTATE - Tribute To Perseverance
Mehr über Eikostate
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bullet Records/Soulfood
- Release:
- 03.05.2013
- Riot
- The Betrayal
- A Life Less Painful
- Scars
- How This Story Ends
- No Place For Me
- Memories
- Breaking The Circle
- Silence
- Away From Here
- Theory Of A Lifetime
- Selfish Deconstruction
Wenn Spanier amerikanische Musik mit japanischen Instrumenten spielen... kann ein überraschend normales Alternative Rock-Album dabei heraus kommen.
Überraschungen gelten ja bekanntlich als das Salz in der Suppe. Tatsächlich verspricht eine spanische Rock-Band, die Elemente und Instrumente der traditionellen japanischen Musik aufgreift, eine Extraprise Würze in den wöchentlichen Spielplan zu bringen. Aber ob diese Erwartung auch erfüllt wird? Beginnen wir mit den Fakten: EIKOSTATE aus Barcelona blasen mit ihrem Debüt-Album "Tribute To Perseverance" nun auch zum Sturm auf den deutschen Markt, nachdem das gute Stück in anderen Teilen der Welt bereits 2011 erschien. Die Grundvoraussetzungen für das Erreichen eines breiten Publikums sind dabei auf jeden Fall erfüllt, denn so exotisch, wie sich das mit dem Nippon-Einschlag vielleicht zunächst anhören mag, ist der Sound dieser Band dann auch wieder nicht. Vielmehr klingt der wohlig-warme moderne Heavy Rock amerikanischer Prägung mit Alternative Metal-Schlagseite prinzipiell wie geschaffen für die große Zielgruppe zwischen SEVENDUST, DISTURBED, LINKIN PARK und NICKELBACK. Außerdem finde ich das geschmackvoll gestaltete Artwork der CD, den bei MyVideo anzuschauende Clip zu 'Away From Here' und die Web-Präsentation der Band insgesamt sehr gelungen.
Musikalisch zeichnen sich EIKOSTATE durch ein exzellentes Gespür für griffig-eingängige Melodienbögen mit erheblicher Spannweite aus. Eigentlich bei jedem Song wippt der Fuß (oder was auch immer man dafür benutzt) flugs und freudig mit. Die kraftvoll-sonore, hervorragend zur Musik passende Produktion rundet "Tribute To Perseverance" optimal ab. Ich komme allerdings nicht darum hin, auch dieser Alternative Rock-Band in Sachen Songwriting eine unübersehbare Gleichförmigkeit und Gesichtslosigkeit bis an den Rand der Austauschbarkeit zu attestieren. Die Lieder von EIKOSTATE klingen von Beginn an so vertraut, dass man beim Nebenbeihören manchmal denkt, man habe einen populären Alternative Rock-Radiosender eingeschaltet. Klar, es gibt Schlimmeres, aber gerade die Ankündigung japanischer Einflüsse hatte auf ein künstlerisch spannenderes Ergebnis hoffen lassen. Mit den fernöstlichen Bezügen ist das nämlich so eine Sache. Bei den zwei, drei besten, interessantesten Songs des Albums, wie 'A Life Less Painful', spielen diese Instrumente und Klangfarben eine wirklich tragende Rolle und erzeugen originelle Spannungsfelder zwischen Alt und Neu. Oftmals erscheinen diese Elemente aber auch nur als dekoratives Beiwerk, mit dem man ab und zu mal ein Soundloch stopfen kann und das sich als Markenzeichen gut verkaufen lässt ohne dabei gleich den Otto-Normalhörer zu verschrecken.
Fazit: Die handwerklich perfekt gemachte Musik von EIKOSTATE mundet zum ersten Freitagabendbier vorzüglich, weil die schönen Melodien eine entspannte Wohlfühlatmosphäre erzeugen, ohne dass es allzu puschelig wird. Für Fans der genannten Referenzbands könnte "Tribute To Perseverance" somit eine durchaus lohnenswerte Anschaffung sein. In Zukunft wünsche ich mir von EIKOSTATE allerdings mehr Mut und Experimentierfreudigkeit. Dann wird's auch was mit den anspruchsvolleren Hörern.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan