EINSEINSEINS - Zwei
Mehr über Einseinseins
- Genre:
- Krautrock / Elektro
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Tonzonen Records
- Release:
- 21.01.2022
- Graf Zahl
- Plastikliebe
- Regit Etarak
- Gasetagenheizung
- Nachtigall
- Nur Fuchs
Bitte nicht nochmal.
Nach der Debüt-EP "Demo" von 2015 und dem 2016er Album "ĬİĨ" hat das Krautrock-Trio EINSEINSEINS aus Berlin, das einen extremen Hang zur Synthesizer-Nutzung aufweist, nach fast sechs Jahren Pause sein zweites Album vorgelegt. Es enthält sechs Lieder, die mal mehr, mal weniger abschrecken.
Gleich zu Beginn lässt einen 'Graf Zahl' Reißaus nehmen. Die simplen Lyrics, welche größtenteils aus einer Nennung von Zahlen bestehen, wissen ebensowenig zu überzeugen wie die musikalische Komponente. Bei DAFT PUNK wusste man dies geschickter umzusetzen. Der zweite Titel 'Plastikliebe' mit enorm hohem Einsatz von elektronisch erzeugten Geräuschen stellt kaum eine Verbesserung dar. Lediglich der Klang des Aufbaus einer Modemverbindung rief kurz Vertrautheit hervor, nachdem man diesen solange nicht mehr vernommen hatte.
Das rein instrumentale 'Regit Etarak' mit 80er-Einschlag und das im späteren Verlauf leicht punkige Stück 'Gasetagenheizung' werden ein wenig vom Gitarrenspiel gerettet, wobei der dritte Song durch die Drums ein schlimmes Ende nimmt und der Vierte unterschwelligen, gleichförmigen Gesang beinhaltet. 'Nachtigall' empfängt mit einem furchtbaren Intro, dessen nervige Klänge sich fast durch den vollen Track ziehen, ausgenommen den Anfang des entspannteren Teiles, welcher sich dadurch kurz etwas erträglicher anbiedert. Der Effekt wird jedoch schnell von den zurückkehrenden Tönen aus dem Intro zerstört. Das monoton taktierte 'Nur Fuchs' ist mittig ganz zugänglich, obwohl es mancherorts zu wiederholend beziehungsweise zu ausgedehnt erscheint, doch die ersten zweieinhalb Minuten vermögen keinerlei Regung hervorzurufen. Auch das Outro, das womöglich Entspannung bewirken soll, hat ebenjene nicht einmal ansatzweise bewirkt.
Im Ganzen empfand ich auf "Zwei" die Prog-Kraut-Rockelemente angenehmer als den Electro-Sound und die auf dem gesamten Album verzerrten Stimmen. Leider werden diese zu stark von der Elektronik verdeckt. Auch wenn der KRAFTWERK-Bezug eindeutig erkennbar ist, ist EINSEINSEINS Welten vom vermuteten Idol entfernt. Mitunter dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis die Band in einem ihrer Tracks zum Punkt kommt, welcher auch immer dies sein soll, denn man bleibt mit der offenen Frage zurück, was das Trio mit diesem Album eigentlich aussagen will. Die nervtötende Eintönigkeit der Scheibe führt dazu, dass man froh ist, wenn der letzte Ton verklungen ist.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt