EJACULATION BEYOND DIARRHEA BOUNDARIES - A Bullet Up Your Nostril
Mehr über Ejaculation Beyond Diarrhea Boundaries
- Genre:
- Brutal Death Metal / Slam Death
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Rotten To The Core
- Release:
- 01.05.2013
- A Bullet Up Your Nostril
- Fucked With A Salted Cock
- 17 Remain Dead In A Morgue Shooting Spree
- Any Au Pairs Left?
- Because You're Bleeding From Your Snatch
- Infected
- Corpsicles
- Quel Bordel
Extreme Riffs, Extreme Langeweile
EJACULATION BEYOND DIARRHEA BOUNDARIES. Diesen Namen muss man auch erst einmal sacken lassen. Überflüssig zu erwähnen, dass es sich bei dieser Chaoten-Truppe um eine Slam-Death-Band handelt (Grindcore wäre zugegebenermaßen auch noch möglich gewesen). Ein Zombie der besonders verrotteten Art auf dem Cover, ein Schriftzug, der jenseits jeder Leserbarkeit anzusiedeln ist, und haufenweise Uffta-Beats. Das klingt alles nicht wirklich nach einem besonders ausgefallenen Album. Und tatsächlich, "A Bullet Up Your Nostril" ist genau wie ein Hamburger von McDonalds. Man weiß zu 100% was man zu erwarten hat. Mal langsam wie Sau und mal generisch blastend präsentiert sich dieser Hassbatzen und groovt dabei zwar wie sonst was, lässt einen dennoch erschreckend kalt. Der Funke will einfach nicht überspringen.
Gerade ein Song wie 'Any Au Pairs Left?' bietet rein gar nichts, was in irgendeiner Form mit Wiedererkennungswert zu tun hätte und hält sich mit Standard-Riffs und ein paar Slams über Wasser. Das reicht nicht mal ansatzweise, um einen gestandenen Extremisten vom Hocker zu hauen. Besonders der röchelnde Gesang ist kein bisschen mitreißend und bremst die Lieder vielmehr gekonnt aus, statt ihnen Charakter zu verleihen. Da sind die Screams schon besser, aber wirklich die Kartoffeln aus dem Feuer holen sie auch nicht. Dafür sind die Lieder einfach zu nichtssagend und ideenlos gestrickt. Das Lustigste an den meisten Liedern sind noch die vereinzelt eingestreuten Samples, dennoch weiß man trotzdem nicht, was man mit Titeln wie 'Because You're Bleeding From Your Snatch' anfangen soll. Selten habe ich es erlebt, dass so charmlos und uninspiriert Grind- und Brutal-Death-Bausteine aneinander geklebt worden sind.
Live können zwar so heftige und grollende Attacken wie 'Infected' funktionieren, aber das sind auch eher Ausnahmen. Größtenteils ist das Dargebotene Stückwerk, was sich dem Hörer nicht erschließt. Witzig ist vielleicht noch das kurze Disco-Intro bei 'Corpsicles', aber schnell verfällt auch dieser Song in die Unarten des Albums und präsentiert sich zwar technisch gut gespielt, aber beeindruckt insgesamt eigentlich auch nicht. Vor allem, da er es nicht mal bis zur Hälfte schafft, den Spannungsbogen zu halten. Schon nach zwei von fünf Minuten möchte man auf die Skip-Taste hauen. Das einzige was daran zu bedauern wäre, ist die Tatsache, dass man den halbwegs lustigen Bordell-Dialog zwischen Zuhälter und Angestellten am Ende verpassen würde.
Insgesamt ist "A Bullet Up Your Nostril" von EJACULATION BEYOND DIARRHEA BOUNDARIES kein essentieller Release des harten Genres, um es milde auszudrücken. Denn eigentlich wüsste ich auf Anhieb nicht, wer diesen Rundling unbedingt haben müsste. Wer auf einen solchen Stil steht, ist mit DEAD, SPASM oder eine der anderen 5.000 Grindcore/Slam-Death-Bands zwischen Barcelona und Kiew besser bedient.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner