EKPYROSIS (D) - Ein ewiges Bild
Mehr über Ekpyrosis (D)
- Genre:
- Black Metal / Avantgarde
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Zeitgeister
- Release:
- 06.12.2010
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Farblose Bilder, die in poetischer Manier kalte Szenarien voller Angst und Verlorenheit zeichnen.
Bei "Ein ewiges Bild" handelt es sich um das zweite Album der Bonner Band EKPYROSIS, die es bevorzugt, wenige Worte um sich und ihre Musik zu machen. Lieber lässt sie die Musik für sich sprechen und auch die Promoinfo liest sich daher erfrischend kurz: "You might know that this band doesn't like talking - we approve. Enjoy!", so lassen uns die Zeitgeister wissen, und als Schreiberling habe ich nun den Schwarzen Peter. Keinen Werbetext, aus dem ich abpinseln kann, und stets das schlechte Gewissen, dass ich mehr über die Band geredet habe, als sie das gerne haben würde. Aber ihr wollt ja wissen, worauf ihr euch einlasst, oder?
Von daher in aller gebotener Kürze meine Eindrücke von diesem Vierzigminüter, der äußerlich vor allem durch Schlichtheit glänzt. Schlichtes Artwork, schlichtes Logo, neun unbetitelte Stücke. Dafür jedoch dunkle Texte in deutscher Sprache, reich an farblosen Bildern, die kalte Szenarien voller Angst, Abscheu und Verlorenheit zeichnen. Diese Bilder werden musikalisch untermalt von Klängen, die mal in einer finster groovenden Wucht Frost auf welke Blätter zaubern, mal in klirrender Dunkelheit dahin rasen und mal in stoischer Monotonie bedrücken. Der Gesang ist ebenso hintergründig und vielschichtig, ohne herauszustechen. Er geht in der Musik auf, gleich ob er grimmig oder klar ist, angefressen oder abscheulich. Schwarzmetallisches trifft auf Deutsche Härte, Doomiges auf Ambientes, und alles ist tief schwarz und hoffnungslos.
Mit Schubladen sind wir hier ebenso fehl am Platze wie mit direkten Vergleichen, denn so wie ich "Ein ewiges Bild" wahrnehme, geht es EKPYROSIS nicht darum, ein Genre und dessen Fans zu bedienen, Erwartungen zu erfüllen oder es der schreibenden Zunft leicht zu machen. Wir haben es mit einem Werk zu tun, das mit seiner eigenwilligen, dunklen und poetischen, aber auch garstigen und abstoßenden Art jene Wenigen überzeugen will, die dafür ein Ohr haben. Bei mir gelingt das, und ich meine, dass es unter euch jene ansprechen könnte, die ihre Favoriten bei Bands wie FEN, BURZUM, TODTGELICHTER, FÄULNIS, TOTENMOND und TRIPTYKON haben. Nicht, weil EKPYROSIS so klänge wie die angesprochenen Bands, sondern weil die Musik die Sinne in ähnlicher Weise anspricht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle