ELDORADO - Golden Album
Mehr über Eldorado
- Genre:
- Hard Rock/Classic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dejame Decirte
- The House Of The 7 Smokestacks
- The Rocket Song
- Atlantico
- Falling, Falling
- I Don't Need No Doctor
- The Worst Of Myself
- Free (A Chain Reaction)
- Tarot TV
- The Jackarta Club
Ein großartiges Rockalbum aus Spanien auf den Spuren der Klassiker
Wo liegt El Dorado, das goldene Land? Offensichtlich in Spanien, dabei dachte ich immer, es wäre irgendwo in Südamerika, aber dieses "Golden Album" ist für den klassisch geprägten Rockfan sehr passend betitelt. ELDORADO stammen aus Madrid und machen seit drei Jahren Musik, bislang allerdings immer auf spanisch. Nun wurde das zweite Album erneut veröffentlicht, diesmal mit englischen Texten, was dem internationalen Erfolg der Band sicher zuträglich sein dürfte. In diesem Zusammenhang darf ich gleich Entwarnung geben, was die Englischkünste des Sängers Jesus Trujillo angeht: Er macht seine Sache außerordentlich gut und hat obendrein eine sehr passende Stimme für den klassischen Rock, den ELDORADO zelebrieren.
Die vier Spanier sind offensichtlich über 30 Jahre zu spät geboren worden, denn ihr Rock steht mit beiden Beinen in den Siebzigern, Bands wie die ROLLING STONES, LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, KANSAS, WHITESNAKE und andere Originale des Classic Rock standen bei den Kompositionen Pate und der Sound stammt von Richard Chycki, der schon für AEROSMITH, Mick Jagger und RUSH arbeitete. Aber sie schaffen es erstaunlich gut, diesen Sound in die Neuzeit zu retten und haben ein sehr beachtliches Album aufgenommen, das dem qualitätsbewussten Alt-Rocker herrlich reinlaufen sollte.
Gleich zu Beginn gibt es mit dem 'House Of The Seven Smokestacks' den richtigen Drive aus treibendem Rock und Blues, der den Hörer in seinen Bann zieht und auch für die folgenden acht Tracks kaum loslässt, selbst wenn es mal ruhiger und hypnotischer zugeht wie in 'Atlantico', das einen gewissen LED ZEPPELIN Touch nicht zu verbergen vermag. Neben dem Eröffnungssong ist das deutlich von alten DEEP PURPLE beziehungsweise RAINBOW beeinflusste ‚'Free (A Chain Reaction)' mein Favorit. Hier erwarte ich jeden Moment, Ian Gillans Stimme zu hören, und das Riff könnte locker aus Ritchies Klampfe stammen.
Die absoluten Qualitäten der Band lassen sich gut nachprüfen, haben sie doch einen absoluten Klassiker als Coverversion in der Mitte der Platte platziert: 'I Don’t Need No Doctor' aus den Sechzigern. So etwas kann natürlich nach hinten losgehen, wenn man dem Original nicht gerecht zu werden vermag, aber auch da ist tatsächlich nichts zu befürchten.
Eine großartige Scheibe, die den Zeitgeist erfrischend weiträumig umschifft und einfach nur Qualitätsrock abliefert, der weder schneller, noch härter sein muss, nicht brutaler oder moderner, sondern stattdessen einfach zeitlose Spielfreude versprüht.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger
