ELECTRIC FRANKENSTEIN - The Buzz Of 1000 Volts!
Mehr über Electric Frankenstein
- Genre:
- Rock´N´Roll
- Label:
- Victory Records
- Release:
- 25.11.2001
- The Mess
- Dead-On Beauty
- Resurrection City
- Prey For Me
- NY Nights
- Dead By Dawn
- Super Sonic Nation
- Bite Down On Me
- Death Dealer
- Can´t Let Go
- Finished From The Start
- American Lies
- Cocaine Blues
Welche Ironie des Schicksals! Mehr oder weniger zeitgleich zu den nicht in Worte fassbaren Ereignissen des 11. September in New York und Washington erschien das neue Album der New Jersey Boys ELECTRIC FRANKENSTEIN. Das wäre ja nicht weiter dramatisch, wäre da nicht das Statement „Once ‚The Buzz Of 1000 Volt‘ is unleashed the world as we know it will never be the same.“ im Info zur CD abgedruckt. Seltsam, oder? Genau das gleiche … mal abgesehen vom betreffenden Release der Scheibe … wurde nach den Terroränschlägen in den USA auch behauptet. Ich glaube aber mal behaupten zu dürfen, daß bei der Frage welches Ereignis sich nun nachhaltiger auf das aktuelle bzw. zukünftige Weltgeschehen auswirken wird, an allen Fronten Konsens herrscht! … da könnten SLAYER ein zweites „Reign In Blood“ erschaffen, ROB HALFORD sich wieder zum Oberpriester weihen lassen oder aber ELECTRIC FRANKENSTEIN wie erwähnt „The Buzz Of 1000 Volt“ veröffentlichen … sämtliches wird hier zur Nichtigkeit degradiert, im Vergleich zu diesen Wahnsinnstaten im Osten von Amerika.
Nichtsdestotrotz, das Leben geht weiter und unser Job ist es nun mal nicht die aktuelle politische Lage zu komentieren, sondern uns über die mit zu den angenehmsten Nebensachen der Welt gehörende Angelegenheit auszulassen … der Musik … und die kommt in diesem Fall von dem schon seit mehr als 10 Jahren bestehenden Quintett ELECTRIC FRANKENSTEIN. Dieses hat sich von Anbeginn seiner Kariere, bedingungslos mit Haut und Haaren dem good old Rock’n’Roll verschrieben. Und genau diesen bekommt man auf dem aktuellen Silberling gleich pfundweise um die Ohren geknallt, passend von Starproduzent Ben Elliot (dieser hat unter anderm schon mit Größen wie ERIC CLAPTON, KEITH RICHARDS, NIRVANA, HENRY ROLLINGS … zusammen gearbeitet) in Szene gesetzt. Dabei hat man nicht, wie in der heutigen Zeit auf hochmodernen Studio-Schnick-Schnack zurückgegriffen, ganz im Gegenteil … „Back to the Roots“ war angesagt - sämtliches verwendetes Studioequipment und Instrumentarium stammt aus dem Zeitraum von 1940 bis 1970. Im gleichen Atemzug muß aber sofort gesagt sein, dass die Scheibe sich zu keinem Zeitpunkt antiquiert oder gar verstaubt anhört. Nein, vielmehr versprüht „The Buzz …“ einen unglaublich positiven Charme, was ich mal spontan der bärig starken Röhre von Sänger Steve Miller zuschreiben möchte bzw. ist einfach nur ein zeitloses und vor allem geiles Stück Rock’n’Roll, das zu jeder Sekunde, die es seinen Runden im Player dreht, mächtig in die vier Buchstaben tritt.
Für alle, die es etwas spezieller mögen, würde ich mal sagen: man nehme einen Shaker, gebe ein Schnapsglas AC/DC und MOTÖRHEAD hinein, je ein Spritzer RAMONES und DANZIG dazu und das ganze gut shaken. Anschließend wird alles in ein Glas gefüllt und mit ein paar dezenten Blues-Würfeln kalt serviert … fertig ist der ELECTRIC FRANKENSTEIN Cocktail!
Sei’s wie’s wolle, „The Buzz Of 1000 Volts“ wird die Welt mit Sicherheit nicht verändern, aber zumindest vermag das Album, wenigstens für eine gute dreiviertel Stunde lang, vom Alltag bzw. von der häßlichen Welt da draußen abzulenken … und das ist in der heutigen Zeit doch wohl auch schon einiges Wert, oder!?
Anspieltips: Dead-On Beauty, Prey For Me, Death Dealer, American Lies
- Redakteur:
- Oliver Kast