ELECTRIC ORANGE - XX
Mehr über Electric Orange
- Genre:
- Psychedelic Krautrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 28.09.2012
- Wechselkroete
- Mischwesen
- Hauptunruhe
- Cenote
Jubiläums-Krautrock
Zum 20-Jährigen Bandjubiläum spendieren ELECTRIC ORANGE ihren Anhängern ein neues Doppelalbum mit vier neuen Tracks und 80 Minuten Musik, das nur auf Schallplatte erscheinen wird. Ein Erscheinen auf CD ist laut Band zum momentanen Zeitpunkt ausgeschlossen.
Wer den Begriff Krautrock hört, denkt automatisch an die Siebziger und Bands wie AMON DÜÜL, CAN, TANGERINE DREAM und GROBSCHNITT. Die Einflüsse der genannten Bands schimmern auch immer wieder durch, aber ELECTRIC ORANGE schaffen es auf "XX" ein trotzdem sehr eigenes Klangbild zu kreieren. Wie sich das Ganze anhört, ist nicht einfach zu beschreiben. Wer auf der Suche nach klassischen Songstrukturen ist, sollte die Platte aber ganz schnell wieder ins Regal zurückstellen. Nicht nur dass die Platte fast ausschließlich instrumental gehalten ist, auch sonst findet man wenig, was man von klassischen Rocksongs gewöhnt ist. Da werden Riffs in epische Längen gezogen, um dann langsam im Wabern der Hammonds und der Synthesizer zu verschwinden, elektronische Klangteppiche breiten sich über monoton stampfende Drums aus. Die Platte spielt viel mit Laut/leise-Effekten, die eine gewisse Unruhe in die stellenweise sehr entspannten Soundlandschaften einbringen und den Zuhörer immer wieder aufhorchen lassen. Das Album ist dabei eigentlich eher als ein Gesamtkunstwerk zu betrachten und die Unterteilung in vier Songs wahrscheinlich nur den Umständen geschuldet, dass auch vier LP-Seiten bespielt wurden. Folgerichtig ist auch nicht beschriftet, auf welcher Seite welcher Song zu finden ist, was durch die willkürliche Anordnung der vier Albumteile jedes Mal ein etwas anderes Hörerlebnis schafft, sofern man sich keine Reihenfolge selbst zurechtlegt. Gelobt werden muss auf jeden Fall auch der sehr warme, organische Sound der alle Instrumente schön einbindet und perfekt zur dargebotene
Fazit: Ja, wie bewertet man so etwas nun? Man muss sich auf jeden Fall Zeit nehmen und die Platte in Ruhe auf sich wirken lassen, wenn man sie schnell zwischen Feierabend und Date hört und dabei noch schnell Essen kocht, wird man sicherlich nicht viel mitnehmen. Wenn man sich aber wirklich mit der Platte beschäftigt, bekommt man hier ein wirklich schickes Kleinod, dessen Inhalt der schönen Aufmachung in keinster Weise nachsteht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Florian Reuter