ELECTRO SOUND PARADE - Nessun Dorma
Mehr über Electro Sound Parade
- Genre:
- Industrial Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertriebg
- Release:
- 07.05.2024
- Weakened State
- Eternal Spirits
- Tribal Sign
- Nessun Dorma
- The Dissonance
- Master Of Your Own Guilt
- Fall From The Sky
- The Silence Before
Solider Mix aus Industrial Rock und Metal ohne den letzten Hit-Kick.
Hinter dem zugegeben etwas eigenartig anmutenden Namen ELECTRO SOUND PARADE, verbirgt sich ein Studioprojekt aus Italien, das im Zuge der Corona-Pandemie im Jahre 2020 von drei befreundeten Musikern gegründet wurde. Matteo Lehmann übernimmt dabei den Bass, Gesang, Synthesizer und Orchestrationen, Antonio Cirincione steuert ebenfalls Gesang und sämtliche Gitarren bei, während Michelangelo Naldini sich ebenfalls an den Synthesizern austobt und mit elektronischem und echtem Drumkit den richtigen Beat für die insgesamt acht Kompositionen liefert, aus denen sich das Debütalbum "Nessun Dorma" zusammensetzt, das heuer das Licht der Welt erblickt.
Musikalisch werden uns Zuhörern und Zuhörerinnen dabei im beiliegenden Pressetexte IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY, KATATONIA, NEVERMORE und PAIN als Anhaltspunkte mit auf den Weg geben, was zumindest mein Interesse definitiv weckt. Leider entpuppen sich die meisten Namen, die hier in den Ring geworfen wurden, als Stohfeuer, denn gerade vom melodischen Todesstahl skandinavischer Prägung höre ich hier überhaupt nichts. Ebenso wird man enttäuscht, wenn man auf gewaltige Riff-Salven der Marke Jeff Loomis hofft oder den epischen Gesangseinlagen eines Warrel Dane lauschen möchte. So bleiben am Ende wohl primär PAIN als ordentlicher Referenzpunkt übrig, denn im Großen und Ganzen kann man "Nessun Dorma" definitiv als Industrial Metal bezeichnen, auch wenn die Italiener eine ordentliche Portion Alternative Rock in ihre Darbietung mischen.
'Weakened State' hat gerade bei der Gitarrenarbeit aber erst einmal, dank eines stampfenden Riffs, eine ordentliche FIVE FINGER DEATH PUNCH-Schlagseite, während die treibenden Synthesizer, die den Song nach vorne peitschen, definitiv auch aus Peter Tägtgrens Feder stammen könnten. Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Einstieg in die Spielzeit der Scheibe, der durchaus auf ein starkes Album hoffen lässt. Und auch 'Eternal Spirits' und 'Tribal Sign' haben allesamt ihre Momente, wobei vor allem der sehr fesselnde Gesang als Alleinstellungsmerkmal heraussticht und mich gerade in den herberen Momente durchaus auch einmal an SOUNDGARDENs Chris Cornell denken lässt. Hier schlagen wir dann auch die Brücke zum eingangs erwähnten Alternative Rock. Gleichzeitig offenbart 'Tribal Sign' auch schmerzlich, was den meisten Kompositionen auf "Nessun Dorma" aktuell noch etwas abgeht. Wo gerade handwerklich der Gesang nämlich immer toll umgesetzt wurde, fehlen oftmals die großen Gesangslinien, die sich auch langfristig einmal im Gedächtnis festbeißen könnten. Das eben erwähnte 'Tribal Sign' bildet hier zumindest für mich den einzigen großen positiven Ausreißer, denn neben den toll vorgetragenen Strophen ist es vor allem der großartige und sehr eingängige Refrain, der diesen Track für mich zum klaren Höhepunkt des Debütalbums macht.
So muss mein Fazit am Ende auch generell positiv ausfallen, auch wenn ich zu "nur" auf sieben Zählern komme. Handwerklich und auch musikalisch stimmt bei ELECTRO SOUND PARADE das Fundament nämlich und gerade das nun schon zur Genüge gelobte 'Tribal Sign' hat echtes Hit-Potential. Nur muss dieses Niveau in Zukunft auch auf Albumdistanz gehalten werden, damit dem Trio auch höhere Punkteregionen offenstehen. Ein Antesten für Industrial-Fans lohnt sich aber auch jetzt schon allemal.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs