ELENDEN, DIE - Elend für alle
Mehr über Elenden, Die
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- netMusicZone Records / Rough Trade + Zomba
- Release:
- 05.04.2004
- Popstar
- Monster
- Ego-Song
- Keep On Fuckin' For A Free World
- Lächeln
- Auf der Reise
- Kugel im Kopf
- Zieh' dich aus
- Ich seh' dich
- Schlaflose Nächte
- Was mir bleibt
- Skiddldaidooh
- Rummpelbeat & Hoppsmusik
- Umma Fitjestöe
Neuer Record Deal, neues Glück. Zwei Jahre ist es bereits her, als DIE ELENDEN mit "Bacilly" den Fans von guter Punkrockmusik viel Freude bereitet haben. Man ist an einem Punkt angelangt, der vielleicht richtungsweisend für die Band sein wird. Und DIE ELENDEN präsentieren uns hier saugut gespielten Punkrock mit überraschend vielen Einflüssen. Ohne zu übertreiben kann man da Ska, Punk, Pop, Folk und einen Schuss Metal heraushören. Genau dieses Gebräu unterscheidet diese Band von zig anderen...
Da werden die 48 Minuten Spiellänge nicht einfach nur runtergespielt. Besonders ungewöhnlich sind für eine Punkband natürlich die Folkelemente, auch die Backgroundvocals, die eher an eine Popband erinnern lassen oder die ab und an eingesetzten Doublebassteile. Auch hochwertige Gitarren- und sogar Schlagzeugsoli sind keine Seltenheit. Die Band scheut sich nicht zu zeigen, was sie kann.
All das lässt sicher auf kein normales Punkalbum schließen, aber genau das wollen DIE ELENDEN mit diesem Output auch nicht veröffentlichen. Man soll Spaß dran haben und man soll abgehen können. Dafür sorgen auch die zahlreichen Ohrwurmmelodien, die sich spätestens beim dritten aufmerksamen Durchlauf festsetzen. Natürlich ist der riesige Frontmann "Das lange Elend" hauptverantwortlich für die Aussagekraft der Band, und seine tiefe, voluminöse Stimme schafft es auch, zu fesseln. Jedoch wünscht man sich besonders in den höheren Lagen vielleicht ab und an, dass er mehr aus sich rauskommt, im Allgemeinen mehr Gefühl zeigt. Genau das wäre bei einigen Songs nämlich durchaus angebracht, um den Gesamteindruck noch weiter verbessern zu können.
Das breit gefächerte Musikangebot spiegelt sich aber auch in den Lyrics nieder. Klar gibt's stupide Texte wie bei 'Zieh dich aus', aber daran sind wir ja schon gewöhnt. Sozialkritisch wird man auch mit Songs wie z.B. 'Monster'. Ein bisschen Selbstüberschätzung (oder sollte man Selbstironie schreiben?) ist bei einigen Textausschnitten auch mit dabei.
So bleibt im Endeffekt ein gutes, abwechslungsreiches, und eben nicht normales Punkalbum, das Freunde breitgefächerter Musik antesten sollten.
Anspieltipps: Popstar, Ego-Song, Ich seh' dich, Schlaflose Nächte
- Redakteur:
- Christian Hubert