ELF - And Before Elf... There Were Elves
Mehr über Elf
- Genre:
- Blues Rock / Boogie / Honky Tonk
- Label:
- Niji Entertainment Group / Tonpool
- Release:
- 21.10.2011
- You Shook Me
- Stay With Me
- Four Day Creep
- Buckingham Blues
- Wakeup Sunshine
- Driftin'
- Smile For Me Lady
- You Felt The Same Way
- Simple Man
- Drown Me In The River
- Cold Ramona
- Little Queenie (incl. Johnny B. Goode)
Aus der Frühzeit von Ronnie James Dio. Schön, dass er sich weiterentwickelt hat.
Viele dürften wissen, dass Ronnie James Dio vor seiner großen Zeit bei RAINBOW, BLACK SABBATH und schließlich DIO Sänger einer Band namens ELF war, die häufig als Vorgruppe für DEEP PURPLE spielte. Weniger bekannt ist, dass diese Gruppe zuvor ELECTRIC ELVES und dann ELVES hieß und Meister Dio dort auch den Tieftöner zupfte. Nun ist unter dem selbsterklärenden Titel "And Before Elf... There Were Elves" eine halbgare Kompilation aus den frühen Tagen als ELVES erschienen.
Die CD enthält Aufnahmen der ELVES von 1971, erscheint jedoch unter dem bekannteren Namen ELF und benutzt das Coverbild des selbstbetitelten Debütalbums von ELF. Sie enthält eine Mischung aus Studio- und Livetracks, eigenen und gecoverten Stücken, die teilweise schon auf obskuren Pressungen zu hören waren. 1971 waren die ELVES offenkundig noch eine Amateurband. Dementsprechend ist die Soundqualität. Ist das, was man am Ende einzelner Tracks hört, das Knistern eines bescheidenen Demos oder der Applaus des spärlichen Publikums bei einem Clubauftritt?
Die Art Musik, die man heute mit dem Namen Dio verbindet, bildete sich erst allmählich unter dem Einfluß Ritchie Blackmores in den Anfangstagen von RAINBOW heraus. ELF spielten Honky Tonk und Boogie Rock, und in diese simpel-populäre Richtung orientierten sie sich schon als ELVES. Fangen wir mit dem Guten an: Dio singt schon in seiner unverkennbaren Stimme, und die Band spielt wirklich gut. Mit dem 'Buckingham Blues' ist ein strammer Hardrock vertreten, der ebenso reinhaut wie HUMBLE PIEs 'Four Day Creep'. Das abwechslungsreiche 'Driftin'' ist insofern interessant, als es einerseits noch in den 60ern steckt, aber doch schon einen Ausblick in die Zukunft gewährt. Die Pianoballade 'You Felt The Same Way' und 'Drown Me In The River' sind zwar eher untypisch, weisen aber noch gute Melodien auf. Dagegen fallen der seichte Pop 'Wakeup Sunshine' oder das akustische 'Smile For Me Lady' ab. Vor allem nervt weitgehend das ELF-typische Klimperklavier. Und möchte man wirklich hören, dass der Metaltitan Dio den Schunkelpop 'Stay With Me' der FACES mit Rod Stewart (!) oder GRAHAM NASHs Jammercountry 'Simple Man' singt?
Freunde des rumpeligen Boogie Rocks von ELF und Dio-Komplettisten werden sich diese Scheibe nicht entgehen lassen. Alle anderen Fans des unvergessenen Ronnie James Dio können sich ihr Geld sparen und sollten sich lieber in einer besonderen Stunde noch mal "Rainbow Rising", "Heaven And Hell" oder "Holy Diver" zu Gemüte führen.
Anspieltipps: Buckingham Blues, Driftin', Drown Me In The River
- Redakteur:
- Stefan Kayser