ELF PROJECT - The Great Divide
Mehr über Elf Project
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- 10T Records / Just For Kicks
- Release:
- 17.07.2012
- We Pay The Price
- The Sirens Call
- Love For Sale
- Illusion
- Pull Me Under
- No More Monkey Business
- Reach Out
- Heaven Above
- What I Believe
- Any Other Day
RUSH-Plagiat. Hat also Niveau.
Huch?! Ein verschollenes RUSH-Album? Nein, "The Great Divide" ist nicht das Album, das nie zwischen "Power Windows" und "Hold Your Fire" veröffentlicht wurde, sondern das neue, zweite Album von ELF PROJECT. Und wenn man das Werk hört, wird schnell deutlich, dass Mike Cappadozy (gt.), Carl Schultz (v., b., kb.) und Dave Wayne (dr.) drei Vorbilder haben: Alex Lifeson, Geddy Lee und Neil Peart.
Ihr seht schon, eigenständig kann man die Musik des ELF PROJECTs nicht nennen. Die Einflüsse des großen kanadischen Vorbilds sind mehr als nur allgegenwärtig. Nicht so geübten Ohren wird man Songs wie 'Love For Sale' oder 'Illusion' gar als RUSH verkaufen können, so nah ist man in puncto Gesang, Arrangements und Atmosphäre an den Vorbildern. Und das Instrumental 'No More Monkey Business' könnte glatt (und soll wahrscheinlich auch) die Fortsetzung von 'The Main Monkey Business' auf "Snakes & Arrows" sein. Aber es gibt natürlich ein kleines Problem hier: die drei Herren sind nun einmal nicht RUSH. Bedeutet das also, dass man das offensichtliche Plagiat nicht gut finden darf oder sollte?
Ich bin da ehrlich zwiegespalten. Einerseits entspricht ein gutes RUSH-Plagiat immer noch mehr meinem Hörverhalten und meinem Geschmack als die meisten Alben, die ich beispielsweise für unseren Soundcheck höre. Entsprechend macht mir "The Great Divide" auch durchaus Spaß. Andererseits ist der Mangel an eigenem Profil nicht von der Hand zu weisen und als "künstlerisch wertvoll" kann man die Herren jetzt natürlich auch nicht bezeichnen.
Wer sich also schon an "Clockwork Angels" sattgehört hat und die Phase zwischen "Grace Under Pressure" und "Presto" im großen Katalog von RUSH bevorzugt, der darf sich "The Great Divide" gerne auf den Zettel schreiben und bekommt eine gute Alternative angeboten, die zwar nicht ganz die Brillanz der genannten RUSH-Phase versprüht, aber auch nicht ewig weit davon entfernt ist. Wer allerdings lieber beim Original bleiben mag, erntet von mir großes Verständnis.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk