ELFENTHAL - An Ancient Story
Mehr über Elfenthal
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Banshee Records (Alive)
- Release:
- 19.11.2010
- Caritas Abundat In Omnia
- Cuncti Simus Concanentes
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- Non E Gran Cousa
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- Canarios
- Nino Dios De Amor Herido
- A Que Por Muy Gran Fremosura
- O Magnum Mysterium
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- Inperayritz De La Ciutat Joyosa
- Elfenthal
- Si Abr? En Este Baldr?
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- Wolfskind
Folk-Rock-Projekt um John Kelly!
Es halten sich permanent Gerüchte um eine Reunion der KELLY FAMILY. Tragisch? Nun, solange sich die Band ausschließlich auf ihre Vergangenheit als Straßenmusiker beruft, definitiv nicht. Und wer mal ganz ehrlich mit sich selber ist, wird auch anerkennen, dass sich die damals von alten Altersklassen abgefeierte Großfamilie ihren Erfolg redlich erarbeitet hat. Während die Spekulationen um das allerorts verstreute Ensemble also fortgesetzt werden, hat sich einer der ihren schon längst wieder mit dem Gedanken an die Ursprünge seiner musikalischen Laufbahn befasst. John Kelly, damals gewissermaßen Ziehvater und einer der wichtigen Hintergrunddakteure, beruft sich mit seinem neuen Folk-Projekt ELFENTHAL voll und ganz auf mittelalterliche Traditionals und wichtiges, europäisches Kulturgut - und präsentiert auf "An Ancient Story" einen reichhaltigen Ahnenschatz, den er mit seiner komponierenden Partnerin Maite Toiz in leicht modifizierter Form neu aufarbeitet.
"An Ancient Story" ist daher auch ein knallhart-konservativers Mittelalter-Epos, das mit zahlreichen Flötenpassagen und allerlei historischen Saiteninstrumenten bestückt wurde. Dazu gibt es harmonische, manchmal auch sakrale Gesänge, für die in erster Linie Toiz verantwortlich zeichnet, die wiederum ein wirklich tolles und vielschichtiges Organ ihr Eigen nennt und hier zumindest in iher Performance überzeugt. Die Songs an sich jedoch könnten insgesamt sicher lebendiger sein und verlangen oftmals regelrecht danach, aus ihrer Elegie herausgesprengt zu werden. Auf Dauer ist der Grad an Abwechslung auf "An Ancient Story" nämlich schlichtweg zu gering und die historische Klangreise nicht aufregend genug. Man kann sich bisweilen in einzelnen Passagen völlig verlieren, doch aufgrund der sehr dürftigen Dynamik gehen einfach zu viele Details der interessanten Interpretationen verloren - bis man schließlich zur Mitte des Albums entdeckt, dass man bereits eine Menge verschlafen und gar nicht mehr ganzheitlich aufgesogen hat.
Insofern ist dieses Album in erster Linie für begeisterte Verschlinger jedweden mittelalterlichen Klangwerkes geeignet. Wer darüber hinaus aber auch ein bisschen Spannung und Vielseitigkeit verlangt, bleibt leider auf der Strecke.
Anspieltipps: O Magnum Mysterium, Elfenthal
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes