ELFFOR - Son Of The Shades (Re-Release)
Mehr über Elffor
- Genre:
- Ambient / Black Metal
- Label:
- Northern Silence / Twilight
- Release:
- 04.04.2008
- Intro
- Son Of The Shades
- ... Of Wolves & Blood
- Infernal Woods
- Ravensong
- The Nocturnal Moon
- Long Winter Days
- Unholy Gleam
- Hidden In The Nebular Landscapes (Bonustrack)
- Endless Dark Flames (Bonustrack)
Nach dem 1998er-Debüt legt das deutsche Label Northern Silence nun auch die zweite Scheibe des spanisch-baskischen Ambient-Blackies von ELFFOR neu auf, die auf den Namen "Son Of The Shades" hört und ursprünglich im Jahre 2002 die Schatten dieser Welt erblickte. Gegenüber der ursprünglichen Version wurde die Wiederveröffentlichung um zwei Bonustracks erweitert, teilweise neu eingespielt, remastert und mit einem neuen Artwork versehen.
Musikalisch kann der geneigte Hörer zwischen dem Debüt und dem Zweitwerk durchaus eine Entwicklung wahrnehmen, die allerdings nicht dazu taugt, den Info-Aufhänger "Medieval Black Metal" zu rechtfertigen. Zwar kommen zur bisherigen dunklen, atmosphärischen Ambient-Musik, die fast ausschließlich dem Keyboard entstammte, nun durchaus ein paar merkliche schwarzmetallische Elemente hinzu, welche allerdings keineswegs geeignet sind, das Werk vom Ambient weg und zum Metal hin zu verlagern. Die Ambient-Klänge mit mystischen Synths, konserviertem Schlagzeug und dramatischem Pomp sind noch immer dominant, die dezent eingesetzten Schneesturm-Gitarren und die Kreischstimme lediglich gelegentlich schmückendes Beiwerk. So bleibt es dabei, dass die von der Band selbst gewählte Bezeichnung "Medieval Black Ambient" der passendere Name für das Kind ist.
"Mittelalterlich" ist das Ganze deshalb, weil es durchaus heftigst von Schlachtensamples, synthetischen Schalmeien, Flöten, Drehleiern und Klappern wimmelt. "Schwarz" ist die Sache, weil sich neben den erwähnten schwarzmetallischen Kleinigkeiten (etwa bei 'Son Of The Shades' oder 'Long Winter Days') jede Menge erhaben düstere Stimmung breit macht. Wie schon beim Debüt, so orientieren sich die Melodien auch hier ein wenig an den Ambient-Stücken und Intros von BURZUM, WONGRAVEN und anderen nordischen Finsterlingen, ohne jedoch deren atmosphärische Dichte und vor allem deren zwingendes Kompositionsgeschick zu erreichen.
Alles in allem ist "Son Of The Shades" ein nettes Werk für diejenigen welchen, die sich gerne eine Stunde lang Intros anhören oder zu finster-ruhigen Klängen meditieren wollen. Die schwarzmetallische Zielgruppe dürfte nur bei erhöhter Toleranz gegenüber dem Synth und selbstauferlegter Gitarren-Fast-Null-Diät angesprochen werden und wer generell Probleme mit vom Keyboard dominierter Musik hat, der wird einen weiten Bogen um das Werkeln ELFFORs machen müssen. Ich persönlich mag solche Sachen zwar nicht unbedingt ungerne, aber - wie angedeutet - entweder als Intro im Black- und Folk-Metal-Kontext, oder aber in fesselnderer Weise dargeboten. Doch das gelingt nur wenigen. Auch das Schaffen ELFFORs selbst konnte mich auf dem Debüt schon weit mehr überzeugen als dies hier der Fall ist. Denn vor allem der fast gänzlich fehlende Gesang ist ein schweres Manko. So gefällt mir der Bonustrack 'Hidden In The Nebular Landscapes' noch am besten, weil hier das Grishnackh-artige Keifen wieder etwas in den Vordergrund rückt. Gäbe es mehr davon, würde die Scheibe bei mir deutlich besser abschneiden. So ist sie ein recht lauer Wind.
Anspieltipps: Hidden In The Nebular Landscapes, Son Of The Shades, Long Winter Day
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle