ELM STREET - The Great Tribulation
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Elm Street
- Genre:
- Heavy / Power / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Records / Soulfood
- Release:
- 27.10.2023
- Seven Sirens
- Take The Night
- The Price Of War
- If Provoked, Will Strike
- Behind The Eyes Of Evil
- The Last Judgement
- The Darker Side Of Blue
- A State Of Fear
Respektable Entwicklung!
Eine mehr als nur respektable Entwicklung muss man diesen Australiern attestieren. Zwar klang das Gebräu des Quartetts schon auf dem Debüt "Barbed Wire Metal" ganz ordentlich, die Truppe bediente sich aber doch noch ein wenig zu offenkundig bei diversen Klassikern des traditionell angelegten Heavy Metal.
Zwölf Jahre später agiert der Vierer aus Melbourne nicht nur spieltechnisch deutlich reifer, sondern scheint sich auch eine eigene Nische gesucht zu haben. Durchaus denkbar, dass die zahlreichen Konzerte und Tourneen, die ELM STREET absolvieren durfte, aber auch die Resonanz auf das, zwar definitiv mehr als nur annehmbare, aber dennoch sehr klischeehaft ausgefallene, Zweitwerk "Knock 'Em Out - With A Metal Fist", den Burschen zu denken gegeben, und sie gehörig motiviert hat. Im positiven wie im negativen Sinn, lässt sich annehmen. Schließlich macht es den Anschein, als ob die Truppe rund um den singenden Gitarristen Ben Batres bestrebt war, für "The Great Tribulation" sämtliche Klischees so gut wie möglich zu umgehen, ohne sich dabei von der eigenen Vergangenheit allzu weit zu entfernen.
Gratulation! Denn auch von einer so genannten "Neuerfindung" der Band kann kein Rede sein. Die Burschen setzen immer noch auf knallharten Heavy Metal, und lassen Songs vom Stapel, die sowohl Elemente des rasanten, aber dennoch melodischen Power Metal enthalten, ebenso aber auch hymnische Passagen und deftige Thrash-Riffs. Nachzuhören etwa in 'The Price Of War', einer Nummer, die durchaus auch aus der Feder von Jon Schaffer stammen könnte. Ihre Kompetenz scheint den Jungs mittlerweile auch bewusst zu sein. Schließlich gehört nicht nur Können, sondern auch reichlich Selbstvertrauen dazu, um ein abwechslungsreiches, präzise strukturiertes, aber dennoch eingängiges Monumentalepos von über 11 Minuten Spielzeit als Opener zu wählen.
Doch nicht nur für diesen, 'Seven Sirens' betitelten Track braucht der Vierer keine Vergleiche zu scheuen. ELM STREET sollte mit diesem Dreher generell ein gehöriger Schritt nach vorne gelingen! Schließlich ist es egal, ob der Vorschlaghammer ausgepackt wird, wie etwa im an den Opener anschließenden, vergleichsweise punkig ausgeführten "Shortie" 'Take The Night', oder ob es gegen Ende hin wieder episch und getragen zur Sache geht, wie im an die Briten INTENSE erinnernden 'A State Of Fear': Diese Jungs haben den Dreh raus und wissen, durch abwechslungsreiches Spiel, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
"The Great Tribulation" lässt sich in Summe demnach als überraschend gelungenes Werk bezeichnen, das auch von Euch entdeckt werden will!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer