ELNAHHAL, SAMER - Dystopian Rose
Mehr über Elnahhal, Samer
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.10.2022
- Dystopian Rose
- The Dead Party
- DNA
- Twilight Town
- In The Name Of Rock'n'Roll
- Terror Town
- The Song Of Death
- Smoke Screen Dinner
- Volcano Woman
- Modern Day Nostradame
Klanglich schwach, musikalisch tief im Fahrwasser der ehemaligen Hauptband.
Der Name SAMER ELNAHHAL wird euch vielleicht nichts sagen, doch wahrscheinlich werdet ihr den Finnen unter seinem Pseudonym Ox kennen, das er jahrelang bei LORDI benutzte. Die verkleideten Hard-Rocker verließ er jedoch im Jahr 2019, um sich neuen musikalischen Projekten zu widmen. Die veröffentlicht der Finne seither unter seinem eigenen Namen und stellt mir "Dystopian Rose" bereits seinen zweiten Langdreher vor, für den er sich Unterstützung von diversen Gästen geholt hat.
Selbige stehen aber erst einmal nicht unbedingt so sehr im Vordergrund, denn im Klangbild der Scheibe übertönt der Bass gefühlt erst einmal alles. Ob das daran liegt, dass Samer primär dieses Instrument bedient, kann ich nur spekulieren, aber selten habe ich eine Scheibe gehört, bei der der Tieftöner so überbetont wird. Es hilft auch nicht, dass das Schlagzeug ziemlich pappig und dumpf klingt und auch die Gitarren nicht unbedingt lebhaft aus den Boxen dröhnen. Wenn dann auch noch der Gesang der diversen Gäste mit sehr wechselndem Erfolg in das instrumentale Fundament eingebettet wird, hilft das dem Hörvergnügen nicht unbedingt.
Dabei sind die Songs eigentlich eine nette Mischung aus Samers ehemaliger Band LORDI und ALICE COOPER, wobei der Erfolg der einzelnen Kompositionen allerdings massiv von den Gästen hinter dem Mikrofon abhängt. Tommi Mikael etwa macht im Titeltrack oder 'Smoke Screen Dinner' nicht den sichersten Eindruck und entsprechend zünden beide Nummern auch nicht so recht. Anders sieht das schon bei Brett Pirozzi aus, der 'The Dead Party' und 'Terror Town' mit seinen heiseren Shouts einen herrlich punkigen Vibe verpasst und beide Tracks mit ordentlichen Hooklines veredelt. 'DNA' mit Simire am Gesang oder der ALICE COOPER-Verschnitt 'Twilight Town' mitsamt Gesangseinlage von Mica gehen dagegen ebenfalls als kleine Höhepunkte durch, die sich auch dank abgedrehter Keyboards im Gedächtnis festbeißen. Abseits davon gibt es auf "Dystopian Rose" allerdings leider wenig wirkliche Anspieltipps zu vermelden, denn viele der Kompositionen wirken doch ein wenig hastig zusammenstöpselt und dank der ständig wechselnden Personen am Mikrofon versprüht die Platte auch eher den Charme einer etwas wilden Compilation-CD.
Wer sich in den LORDI-Spähren der Rockmusik allerdings wohlfühlt und sich mit dem etwas Demo-haften Klang anfreuden kann, der kann beim zweiten Solowerk des Bassers durchaus mal ein Ohr riskieren. Erwartet nur keine Höhenflüge auf dem Niveau der ehemaligen Band des Masterminds, dann könntet ihr euch mit "Dystopian Rose" durchaus die Zeit bis zum nächsten LORDI-Langdreher vertreiben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs