ELOHIM - Still Dreaming ...
Mehr über Elohim
- Genre:
- Melancholic Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.11.2004
- Change Of Seasons (Instr.)
- Winter´s Silence
- Inner Torment
- So Dark This Place
- The Night
- Passage To My Soul (Instr.)
- Nea´s Kern
- Too Far
- Paradise
- Mary (Instr.)
- Why?
- The March (Instr.)
Willkommen, Freunde des vereinigten Trübsinns. Wer auf MY DYING PRIDE, TIAMAT und PINK FLOYD steht, ist bei ELOHIM an der richtigen Adresse. Das Projekt von Sebastian Deichsel, der sich neben Gesang, Musik und den meisten Texten auch für die Produktion verantwortlich zeichnet, ist eine melancholische Melange aus verschiedenen Stilen, die eher für die ruhigen Stunden gedacht ist. Dabei finden sich, neben "normalen" Instrumenten, Mandoline, Saxofon und Keyboards auf der CD, die die Intensität des Albums verstärken.
Orientiert sich das Intro 'Change Of Seasons' an TIAMAT, so hat 'Winter´s Silence' eher einen klassischen Touch. Daran nicht ganz unbeteiligt ist die Sopranistin Johanna Klinger, die das Stück mit ihrer an Candice Night (BLACKMORE'S NIGHT) orientierten Stimme veredelt. Ferner erinnert die Melodie mehr als offensichtlich an 'Wolf Moon' von TYPE O NEGATIVEs "October Rust"-Album. Der TIAMAT-Faden wird sowohl bei 'Inner Torment' als auch 'The Night' wieder aufgenommen. Sebastian, der bei beiden Stücken die deathigen Vocals beisteuert, verstärkt die Parallelen zu den Schweden. Das Instrumental 'Passage To My Soul' ist von der Stimmung und Gitarrenarbeit her an PINK FLOYDs "Momentary Lapse Of Reason"-Album angelehnt. Zwar hört man die Einflüsse oben genannter Bands heraus, doch ELOHIM schaffen es, den Stücken ihre persönliche Note zu geben. Absolutes Highlight der CD ist 'Nea´s Kern'. Beim ersten Hören wirkt die Symbiose aus Flamencomusik und Mittelaltergesang paradox. Erst nach und nach wird man sich der Qualitäten dieses Stücks bewusst. Desweiteren erinnert 'Paradise' von den Gitarren her leicht an 'Room With A View' vom DEATH ANGEL-Klassiker "Act III", um danach in proggige Keyboardsounds zu münden, die sehr stark von 60er- und 70er-Proggruppen beeinflusst worden sind. Gekrönt wird das Ganze von Simone Papkes elfenhaftem Gesang. Das orientalisch angehauchte 'Why?' ist der ideale Hintergrund für einen Sonnenuntergang am Strand; gibt es einem doch ein Gefühl, als ob man auf einem Boot den Horizont erblickte. Das Outro, 'The March', könnte auch auf jedem MALMSTEEN-Album stehen, wenn man sich natürlich das übliche Gefiedel des schwedischen Pavarotti wegdenkt.
Genauso wie das Album selbst Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, braucht man dieselbe, um diese CD für sich zu erschließen. Ein entspannendes, melancholisches, aber in jeder Sekunde spannendes Album. Das liegt vor allem an den unterschiedlichsten Einflüssen, die ELOHIM versucht haben hier zu vereinen. Von psychedelisch über Flamenco bis hin zu orientalischer Musik ist alles in ihrem Sound eingebettet. Wer anspruchsvoller und düsterer Musik gegenüber aufgeschlossen ist, den lädt diese CD zum Träumen ein. Da es diese im regulären Handel nicht zu kaufen gibt, könnt ihr sie euch über die Homepage bestellen.
Anspieltipps: Nea´s Kern, Paradise, Why?, The Night
- Redakteur:
- Tolga Karabagli