ELOY - The Vision, The Sword And The Pyre - Part 1
Mehr über Eloy
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Artist Station / Soulfood
- Release:
- 01.09.2017
- The Age Of The Hundred Years' War
- Donremy On The 6th Of January 1412
- Early Signs... From A Longed-For Miracle
- Autumn 1428 At Home
- The Call
- Vaucoleurs
- The Ride By Night... To The Predestined Fate
- Chinon
- The Prophecy
- The Sword... The Dawning Of The Unavoidable
- Orléans
- Les Tourelles
- Why?
Ein neues, hochtrabendes Konzept, das nicht so wirklich in Schwung kommt!
Frank Bornemann hat immer noch sehr große Pläne mit seinem Lieblingssteckenpferd ELOY. nachdem er seiner persönlichen Ikone Jeanne d'Arc bereits vor 25 Jahren einen Song geschenkt hat, widmet er der französischen Nationalheldin nun sogar ein komplettes Konzeptwerk, das sich über immerhin zwei vollständige Alben ziehen soll. Den ersten Teil hat Bornemann nun fertiggestellt, plant derweil aber auch schon die Bühnenumsetzung sowie ein Begleitbuch, um "The Vision, The Sword And The Pyre" auch umfassend zu vermarkten. Aber vielleicht sollte sich der Songschreiber erst einmal auf den wesentlichen Part beschränken, denn die erste Ausgabe seines Werkes ist musikalisch noch nicht auf jenem Niveau, welches man von einer solch ambitionierten Rockoper erwartet.
ELOY hat schon zu Beginn einige Schwierigkeiten, die Story passend in Töne zu kleiden. Das Material mutet stellenweise schon fast spacig an, die sphärischen Passagen dringen indes noch nicht bis zur Handlung durch, und auch die wechselseitigen Gesänge scheinen noch nicht adäquat aufeinander abgestimmt, so dass die damit verbundenen Stimmungswechsel auch nicht jederzeit fließend gestaltet sind. Man erlangt schnell das Gefühl, dass "The Vision, The Sword And The Pyre" mit so großen Ansprüchen gestartet ist, dass man an der Basis die Kleinarbeit außer Acht gelassen hat und gar nicht mehr auf den Schirm bekommt, dass Text und Musik von Anfang an zu einer Einheit zusammengeführt werden sollten. Erst später gelingt Bornemann und seinen Mitmusikern dieser Spagat überzeugender, doch in 'Orléans' und 'Les Tourelles' ist die vorläufige Ziellinie schon in Sichtweite, so dass die vermeintliche Eingewöhnungsphase als solche nicht mehr zu bezeichnen ist. Oder auf den Punkt gesprochen: In dem Moment, in dem sich "The Vision, The Sword And The Pyre" endlich auf einem soliden Niveau eingependelt hat und die ersten mitreißenden Augenblicke spiegelt, steuert die Platte schon auf ihr Ende zu.
Von daher bleibt die Hoffnung, dass der zweite Teil den Kreis souveräner schließen wird und die etwas durcheinandergewirbelten Themen des Erstlings in einer Retrospektive einen Sinn ergeben. Bis dahin ist das Konzept um Jeanne d'Arc jedoch noch weit davon entfernt, als beeindruckende Rockoper durchzugehen. Gerade von einer Sympho-Prog-Legende wie ELOY hätte man da deutlich mehr erwarten können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes