ELOY - The Vision, The Sword And The Pyre - Part II
Mehr über Eloy
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Artist Station Records / Soulfood
- Release:
- 27.09.2019
- An Instant Of Relief... Still The War Rages On
- Between Hope, Doubts, Fear And Uncertainty
- Patay
- Joy
- Reims... The Coronation Of Charles VII
- Résumé
- Armistice Or War?
- Paris
- Abandoned
- Compiégne
- Tormenting Imprisonment
- Rouen
- Eternity
Die Geschichte geht weiter.
Zwei Jahre nach dem ersten Teil steht nun die zweite und abschließende Folge "The Vision, The Sword And The Pyre - Part II" des Konzeptwerks von ELOY über Jeanne d'Arc in den Startlöchern. Diese historisch-mythische Figur hat für bestimmte Gemeinschaften eine große nationale, religiöse oder kulturelle Bedeutung, und auch in der Musik von ELOY und Frank Bornemann erscheint sie nicht zum ersten Mal. Teil I endete kurz nach der Eroberung von Orléans, nun erzählt Teil II den Rest von Jeannes Leben und Wirken.
Musikalisch präsentiert die Band ein charakteristisches Album, das in nahezu jedem Stück den typischen Sound wiedererkennen lässt, schwebende und leicht spacige Synthis, gelegentliche orchestrale Sounds, die mitunter gezupfte Gitarre, den markanten Bass und natürlich Frank Bornemanns etwas dünne Stimme, die aber seit fast einem halben Jahrhundert längst ein Markenzeichen der Gruppe ist. Schöne und ausgefeilte Markenprodukte wie 'An Instant Of Relief', 'Patay', 'Paris' oder 'Rouen' breiten sich vor dem Hörer aus. Dabei ist es überraschend, dass dieses Album, das eine kriegerische Geschichte erzählt, recht soft geraten ist. Unter dem harmonisch-gefälligen Dahingleiten leidet durchaus der Spannungsbogen der Scheibe, so großartig sie auch in den Einzelheiten arrangiert ist. Da sind leicht härtere Nummern wie 'Joy' und 'Armistice Or War?' zwischendurch sehr willkommen.
Ein besonderer Moment des Albums ist nach 'Reims… The Coronation Of Charles VII' das Innehalten in dem dramatischen Augenblick, als das Land mitten im Krieg durch wundersame Fügung wieder einen König hat. Das Zwischenspiel 'Résumé' beruht fast nur auf Kirchenglocken und Sprechgesang und belegt, wie eine erfahrene Band einen besonderen Moment in der Geschichte mit ungewöhnlichen Mitteln angemessen ausdrückt. Oft tendiert Sprechgesang, der hier absolut passend ist, zu überzogenem Pathos und Hörspieleindruck. Umso bedauerlicher ist, dass das Finale 'Eternity' genau in diese Falle tappt.
Mit "The Vision, The Sword And The Pyre - Part II" hat ELOY ein Album vorgelegt, das literarisch große Klasse hat. Musikalisch ist es zweifellos gut, gehört aber nicht zu den Sternstunden in der Diskografie der Gruppe.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser