ELS FOCS NEGRES - Martiris Carnivors: Himnes Per A Un Nou Apocalipsi
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/24
Mehr über Els Focs Negres
- Genre:
- Speed/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 15.12.2023
- Purgatori
- Nació Metall
- Màrtirs De La Creu
- Crist A L'Ast
- Maligne
- Santa Cremació
- Carnívors
Apokalyptische Hymnen aus Portugal.
Drei Jahre nach einem beachtenswerten Debüt, irgendwo zwischen VENOM und BROCAS HELM, kommen die Portugiesen ELS FOCS NEGRES mit einem Nachfolger um die Ecke, der glücklicherweise genau dort weitermacht. Dabei macht der recht ausladende Titel schon klar, worum es der Band aus der Algarve im Süden Portugals hier geht. Und auch ein Blick aufs Artwork verheißt nichts Gutes. Weiterhin auf Catalan gesungen, geht es hier um (Menschen-?)Fleischfresser und Apokalypse und anderes böses Zeug.
Wie schon beim Debüt geht es auch bei "Martiris Carnívors: Himnes Per A Un Nou Apocalipsi" recht räudig zur Sache. Der Sound ist roh, der Gesang völlig ungehobelt. Wobei Monsenyor Belathauzer of Death, wie sich der gute Mann für dieses Werk benannt hat, etwas abwechslungsreicher zu Werke geht. Es wird weiter gut geschrien, aber auch viel geseufzt und gejammert und gesungen. Herrlich. Und weiterhin nichts für Schöngeister. Auch die Gitarren von Hugo "Rattlesnake" C. und Marco "Arpes Infernals" Marouco agieren variantenreicher. Es kommt den Songs sehr zugute, dass das Gespedal bisweilen nicht voll durchgedrückt wird. So entsteht Spielraum für manch hübsches Lead. Auch der Bass von Rick El Regni kommt bestens zur Geltung.
So agiert ELS FOCS NEGRES mit dem Zweitwerk weniger schwarzmetallisch ohne aber das Böse und Rohe verloren zu haben. Stattdessen erlaubt sich der Fünfer (Marko Schmerzen - ja, wirklich - am Schlagzeug hatte ich noch nicht erwähnt) mehr Epik und etwas mehr Tiefgang. Als Höhepunkt des Ganzen ist sicher der zwölfminütige Abschluss 'Carnivors' zu nennen, der sich mir mit seinen Doom-Anleihen sofort ins Herz genistet hat. Aber auch 'Màrtirs De La Creu' oder 'Purgatori' sind deutlich langsamer und schleppender konstruiert. Wenngleich die Portugiesen auch daraus fiese Keulen schnitzen. Selbstverständlich kommen aber auch Speed-Fanatiker weiterhin auf ihre Kosten. Mit 'Crist A L'Ast' und dem grandiosen 'Maligne' sind auch einige Vollgasattacken dabei.
Insgesamt gefällt mir das neue Album ein bisschen besser als das Debüt, weil es mehr Facetten zulässt und ich vor allem gesanglich eine deutliche Entwicklung wahrnehme. In dieser Form erwarte ich von ELS FOCS NEGRES noch Einiges. Mit Metal On Metal hat man dafür vermutlich auch das richtige Label im Rücken.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring