ELUVEITIE - Ategnatos
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2019
Mehr über Eluveitie
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 05.04.2019
- Ategnatos
- Ancus
- Deathwalker
- Black Water Down
- A Cry In The Wilderness
- The Raven Hill
- The Silvern Glow
- Ambiramus
- Mine Is The Fury
- The Slumber
- Worship
- Trinoxtion
- Threefold Death
- Breathe
- Rebirth
- Eclipse
Keine Überraschung, trotzdem gut<br />
Es ist zugegebenermaßen schwierig, über ein Album wie "Ategnatos" von ELUVEITIE zu schreiben. Nicht, weil es furchtbar schlecht wäre oder völlig überragend, nein, es ist noch nicht einmal völlig belanglos und durchschnittlich. Was also ist das Problem? Das Problem in meinen Ohren und nun Fingern, da ich diese Zeilen tippe, ist schlicht die Tatsache, dass ELUVEITIE inzwischen sehr genau weiß, wie ELUVEITIE zu klingen hat, was man einerseits als Stagnation kritisieren könnte, dabei aber eben auch so effektiv ist, dass es schlicht ein wirklich gutes Album geworden ist, das bei dieser Fingerübung im ELUVEITIEsein herausgekommen ist.
Die Mischung aus leicht frickeligem, modernem Melodic Death mit melodischen Folkpassagen klappt inzwischen perfekt, es gibt keine Brüche mehr oder Songs klingen überladen, wie das noch auf den frühen Alben der Fall war, die allzu kitschigen Eskapaden á la 'Call Of The Mountains' verkneift man sich glücklicherweise ebenfalls und so kommt ein Album heraus, das in seiner Art einem gut gemachten Kino-Blockbuster ähnelt. Hier passt alles und wer bisher ein Fan der Band oder von Folk Metal im Allgemeinen war, der wird mit "Ategnatos" glücklich werden, ein paar Hits gibt es natürlich, auch wenn sie nicht so sehr aus dem allgemein hohen Niveau des Albums herausstechen.
Kritisch anmerken kann man natürlich das allzu offensichtliche Wiederverwenden bekannter Melodien, wie in 'The Raven Hill', bei dem man unschwer 'Ai Vis Lo Lop', bekannt von IN EXTREMO, heraushört. Andererseits gibt es halt auch nur eine recht kleine Anzahl mittelalterlich-folkiger Melodien aus jener Zeit und so tauchen diese halt immer wieder auf, eine Tradition, der sich ELUVEITIE spätestens seit dem Hit 'Inis Mona' sowieso verpflichtet hat. Auch über den Tiefgang des einmal mehr vollmundig angekündigten Textkonzepts lässt sich sicher streiten, den meisten Hörern wird das wohl egal sein und Religionswissenschaftler können halt einfach Bücher lesen.
Es bleibt dabei, ELUVEITIE ist von ernsthaftem Folk weit entfernt, von anspruchsvollen Texten ebenfalls, aber in der Mischung aus all den Zutaten schaffen es die Schweizer inzwischen gekonnt, einen ganz eigenen Sound zu kreieren, der bestens unterhält und weite Teile der Genrekonkurrenz locker auf Distanz hält. Insofern bleibt es dabei, wer die Band schon immer mochte, wird hier glücklich, wer sie schon immer mies fand, wird hier ebenfalls nicht enttäuscht, als Handlungsanweisung sollte das reichen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst