ELVENPATH - Metal O'Clock
Mehr über Elvenpath
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.05.2020
- One Strong Voice
- Rage Of Storms
- The Hammer Shall Return
- Cathedral Of The Earth
Alles andere als 0815!
Eine knapp 40 Minuten lange EP? Bereits mit Blick auf die Trackliste und Dauer kann man sich auf Überraschungen und Aufregendes aus dem Hause ELVENPATH gefasst machen. Erst vor etwas mehr als einem Jahr kamen die Power-Metaller aus Frankfurt am Main mit ihrem bereits fünften full-length-Melodie-Overkill daher und versüßen ihren Fans die Wartezeit zu einem neuen Album eben mit einer EP der besonderen Art.
Natürlich sollte man beim Blick auf "Metal O'Clock" das Äußere mit leichtem Augenzwinkern betrachten, doch das Innere hat sich gewaschen. Von Output zu Output – ob Album oder EP – arbeiten Sänger Dragutin und seine Mannen kontinuierlich an ihren Qualitäten und entwickeln sich Schritt für Schritt weiter. Nach dem Ausstieg von Gitarrist Oli Rossow und Drummer Manuel Appel scheint "Metal O'Clock" ein gelungener Cut zu sein, denn auch die drei übrig gebliebenen ELVENPATHler wissen, wie man abwechslungsreichen Power Metal, mal schneller, flotter Natur, mal epischer Gangart, mal bespickt mit so manchen Klischees, mal spielfreudig wie eh und je, zum Besten gibt.
Vier Tracks sind es auf dem vorliegenden Rundling geworden, drei davon neu. Einer von ihnen ist zumindest vom Grundgerüst her schon Kennern des "The Path Of The Dark King"-Albums bekannt. Doch nichts ist so wie es scheint und so thront 'One Strong Voice' – welch passender Titel hierfür – über allem, gleich mit elf Sängerinnen und Sängern eingespielt, die ihre Texte in der jeweiligen Landessprache zum Besten geben. Ein Mammutprojekt, so viel steht fest, doch gewöhnt man sich erst einmal an die Herangehensweisen, kann man vor dem EP-Opener nur den Hut ziehen. Die folgenden beiden Stücke sind dann wieder etwas bodenständiger, auch wenn ELVENPATH beim erhabenen Longtrack 'Rage Of Storms' sowie dem sehr zielstrebigen 'The Hammer Shall Return' wieder ziemlich auf die Kacke haut. Doch mit dem vierten und letzten EP-Track schießen die Hessen komplett den Vogel ab: Das 17-minütige (!) 'Cathedral Of The Earth' hat alles, wofür ELVENPATH stand und steht: Melodie und Herzblut, Epik und instrumentale Begabung, Überraschendes und Traditionelles.
Generell ist "Metal O'Clock" eine EP, die sich gewaschen hat. Denn anstatt einfach drei, vier stinknormale 0815-Songs zum Besten zu geben, gehen die ELVENPATH-Jungs an ihre Grenzen sowie an die einer EP. Hut ab vor viel Mut, Können und dem enormen Abwechslungsreichtum. Augenzwinker-Artwork hin oder her.
- Redakteur:
- Marcel Rapp