ELVIN, EMMETT - Assault On The Tyranny Of Reason
Mehr über Elvin, Emmett
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bad Elefant Records (Just For Kicks)
- Release:
- 18.11.2016
- Morning March Of Unreason
- Boiling
- Dysnomia - Full Moon
- Heartburster
- Mars Is So Yesterday
- Burma Wednesday
- The Democracy They Deserve
- AllWeAreIsLove
- The Plankton Suite
- Dozy Phantoms
- The Curate's Eggnog
- Assault On The Tyranny Of Reason
- Sphere Of The Deceiver
Ein Angriff auf die Vernunft.
Dass aus dem KNIFEWORLD-Umfeld ein halbwegs konventionelles Album erscheint, ist unwahrscheinlich. EMMETT ELVIN ist als Keyboarder unter anderem bei den verschrobenen Proggies unterwegs, weshalb sein neues Soloalbum "Assault On The Tyranny Of Reason" erwartungskonform ähnlich abgedreht daherkommt. Einen langen Atem sollte also haben, wer sich mit dem sperrigen Material befassen möchte. Da, wo Mainstream-Bands schon die ersten Singles verbraten haben, kommt EMMETT ELVIN erst so richtig in Fahrt. Doch langsam. Womit haben wir es auf "Asault On The Tyranny Of Reason" nun eigentlich zu tun?
Die Verortung des Materials fällt wirklich nicht leicht, da der Multiinstrumentalist sich rein gar nicht um irgendwelche Konventionen oder Genre-Grenzen zu scheren scheint. Kammermusik, KING CRIMSON, skandinavischer Neoprog, hier gibt es ein so buntes Allerlei an Einflüssen, dass etliche Songs auf den ersten Eindruck so bizarr anmuten wie das Artwork (vor allem das Backcover). Schuld daran ist neben dem Freiheitsdrang des Komponisten hier vor allem die Besetzung, die natürlich weit über das Instrumentarium der Rock-Besetzung hinausgeht und vor allem den Blasinstrumenten Platz einräumt. Ist 'Sphere Of The Deceiver' eine Prognummer? Moderne E-Musik? Free-Jazz?
Es ist schwierig zu beantworten, das ist die (vielleicht für manchen) schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet, dass die Orientierung zunehmend leichter fällt und man irgendwann das Klangerlebnis über die Analyse stellt. Dazu kann ich jedenfalls raten, denn anders wird das nichts mit den 51 verrückten Minuten und EMMETT ELVIN. Da macht es irgendwie auch keinen Unterschied, ob Gesang vorhanden ist oder nicht. Die Eindringlichkeit der Songs wird oftmals mit sehr einfachen Methoden vermittelt, sodass die Eingängigkeit irgendwann auch folgt.
Mit all seiner Verschrobenheit hat "Assault On The Tyranny Of Reason" einiges zu bieten, auf das man sich aber bewusst einlassen muss. Doch dann steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege und das mit vielen Gastmusikern fabelhaft inszenierte Kaleidoskop ermöglicht neue Eindrücke im Sekundentakt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher