ELVIRA MADIGAN - Regent Sie - Shedevils Of Demonlore
Mehr über Elvira Madigan
- Genre:
- Black Metal / Gothic
- Label:
- Black Lodge/Rough Trade
- Release:
- 11.04.2008
- Mortal Man & The King
- Silfver Tongued
- Solstice & Sleepwalking
- Demonaria I: Heart Of The Devil Keep
- My Blood
- Wit
- Simeons Monologue
- Lambmendtations
- Sister Fairytale
- Demonaria II: Luminouses Gift
- Speels Of Six And Tears Of Three
- MissFortune
- Ribbons
- The Harkencraft & The Witch Of Marbeled Halls
- Demonaria III: Grin
- Murder Of Kroues
- Severed
- Vow Of Feebleman
- Soulsearchking
- Rekindleself
- Liars In Wait
- Demonaria IV: Warring
- Crosses And Biblewars
- Battlelost
- Hell Hat No Fury Like A Woodwoman Scorned
- The True Worth Of The Lie
- Regency
ELVIRA MADIGAN, das Soloprojekt des ambitionierten Schweden Marcus Hammarström, ist und bleibt ein ziemlich schwieriges Thema. Auch auf seinem nunmehr dritten Album ist der Solokünstler nicht vom etwas hektischen Crossover aus Gothic und avantgardistischem Black Metal abgewichen, tönt allerdings heuer noch zielloser und chaotischer. Auf "Regent Sie" versammelt der Protagonist allerhand fragmentarisches Einerlei, gefüllt mit einigen sphärischen Symphonic-Metal-Parts, zwischenzwitlicher Raserei und eben Zitaten aus dem progressiven Bereich, schafft es aber nicht, aus diesen geschmackvollen Zutaten ein ansprechendes Festmahl zu kreieren. Zu oft nämlich versalzt er sich die Suppe mit den vielen unzusammenhängenden, langatmigen Parts, die auf "Regent Sie" selbst die Interludien zeichnen. Und auch wenn der künstlerische Anspruch auf dieser Platte unheimlich hoch sein mag, so bedarf es doch einer sehr, sehr hohen Toleranz, um sich überhaupt auf die anstrengenden Verknüpfungen von "Regent Sie" einlassen zu können.
Hammarström stelt sich aber manchmal auch ziemlich stur gegen jegliche Konventionen. Die Arrangements der meisten Stücke sind ziemlich ungewöhnlich, die Stimmungsschwankungen teilweise sogar zu krass. Gerade in den ersten Takten zeigt sich dabei noch immer die fehlende Reife beim Songwriting. Der überlange Opener 'Mortal Man & The King' beispielsweise wirkt wie eine verstörte Melange aus CRADLE OF FILTH und seichtem Gothic Metal und zehrt bereits gehörig an den Nerven des Hörers. Aber auch die einzelnen Ausbrüche in den 'Demonaria'-Abschnitten sind gewöhnungsbedürftig und selten zweckdienlich, da sie mit der teils hypnotischen Keyboard-Arbeit von "Regent Sie" kaum harmonieren wollen.
Eben jene Keyboards geben allgemein hin auch den Ton auf diesem Drittwerk an, lullen den Hörer aber auch regelrecht ein. Zahlreiche Interludien aber auch ganze Songs werden mit finsteren Tastenklängen eingewoben, allerdings ist der Effekt selten so berauschend wie im feinen 'Crosses And Biblewars', dem einzig wirklichen hymnischen Track auf "Regent Sie". Meist nämlich wird hier nur hilflos gekleistert und tapeziert, ohne dass der steigende Bombast den Songs oder überhaupt dem Gesamtwerk merkliche Impulse versetzen könnte - und genau hier ist man nun an dem entscheidenden Kritikpunkt angelangt, der auch den dritten ELVIRA MADIGAN-Output zu einem äußerst durchschnittlichen Album macht, welches im Zuge der offenkundigen Effekthascherei zu ersaufen droht. Auch wenn in den 75 Minuten von "Regent Sie - Shedevils Of Demonlore" eine wahre Ideenvielfalt aufblüht: Wirklich Zählbares ist auch hier Mangelware!
Anspieltipps: Crosses And Biblewars, Spells Of Six And Tears Of Three
- Redakteur:
- Björn Backes