ELYSIAN FIELDS, THE - Suffering G.O.D. Almighty
Mehr über Elysian Fields, The
- Genre:
- Melodic Death / Gothic / Elektro
- Label:
- Black Lotus
- Release:
- 07.03.2005
- Aeons' Unlight
- I Am Your Willing Darkness
- Suffering G.O.D. Almighty
- Ravished With Thee Light
- Unleashing the Propaganda
- I See The Lie Behind All Truths
- An Overture Of Sorrows Unfolding
- All Those Tristful Winters
- Anathema Unveiled
Elysium, dass selige Feld im Lateinischen, ist in der griechischen Mythologie jene "Insel der Seligen" im äußersten Westen des Erdkreises, die vom Okeanos umflossen wird und auf die jene Helden entrückt werden, die von den Göttern geliebt wurden oder denen diese Unsterblichkeit schenkten. Solch einen positiven Namen haben sich auch die Griechen THE ELYSIAN FIELDS gegeben, konträr dazu heißt das vierte Album der Band "Suffering G.O.D. Almighty". Aha, ein Widerspruch im Titel also: Da das griechische Paradies, dort der leidende allmächtige Gott - in der griechischen Mythologie mit ihren vielen Gottheiten eigentlich ein Unding. Doch wirkt der nicht gänzlich passende Widerspruch zwischen Bandname und Plattentitel symptomatisch für die Musik der Scheibe, denn will auch auf ihr nichts so recht zusammenpassen.
THE ELYSIAN FIELDS scheitern nämlich bei dem Versuch, eine laut klingende Kreuzung aus Death Metal, Elektro und Klassik hinzubekommen. Das Resultat hört sich zumeist bemüht an, keiner der drei Musikstile wird gänzlich ausgereizt. Das heißt in voller Lautstärke, dass die Death-Metal-Riffs zu lasch sind, die Elektro-Beats zu warm, die Klassik-Elemente zu oft gehört. Die zusätzlichen Einsprengsel aus Black Metal und Gothic sind mit ähnlichen Makeln behaftet, hier heißen die Fehler nur "fehlende Kälte" und "fehlender Sinn für Melancholie". Manch ein Lauscher mag in dem Mix vielleicht einen besonderen progressiven Anspruch hören, doch sind THE ELYSIAN FIELDS noch meilenweit von revolutionären Crossover-Attentätern des Kalibers SAMAEL oder frühen THERION entfernt. Dabei sind Ansätze durchaus vorhanden: Ein Song wie 'An Overture Of Sorrows Unfolding' besitzt durchaus seine starken Momente, doch wird er immer wieder von elekrisch-synthetischen Parts zerhackt, wollen die spacigen Keyboards nicht zum Gothic-Feeling des Midtempo-Stampfers passen. Zumal, und das ist die zweite große Schwäche des Longplayers, die CD mit zunehmender Spielzeit trotz allen vorgetäuschten Abwechslungsreichtums erlahmt: Die meisten Songs bleiben in der selben mittleren Geschwindigkeit hängen, große Tempiwechsel passieren selten. Sänger und Bassist Bill kann dem Sound ebenso wenig kreative Momente zuführen, verharrt seine tiefe Growlstimme doch meist in der selben, nicht allzu besonders hervorstechenden Tonlage.
So drückt sich ein Album ins Gedächtnis, das 37 Minuten hinter einem roten Faden herläuft, ihn aber letztendlich nie zu fassen bekommt. Dabei hilft noch nicht einmal die erstklassige Produktion oder das recht gefällige Cover der Scheibe - die Musik ist einfach zu verkopft und dennoch unstrukturiert, bekommt schlichtweg keinen Halt im akustischen Hirnspeicher. Als Fazit bleibt für das Trio von THE ELYSIAN FIELDS der Vorschlag, demnächst ein paar Lernstunden "Songwriting" bei ihren Landsleuten von ROTTING CHRIST zu nehmen - die wissen nämlich, wie wirklich packende Dark-Metal-Songs geschrieben werden.
Anspieltipps: An Overture Of Sorrows Unfolding, Suffering G.O.D. Almighty
- Redakteur:
- Henri Kramer