EMBALMER - There Was Blood Everywhere
Mehr über Embalmer
- Genre:
- Gore Metal/ Death Metal/ Grindcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Hells Headbangers Records
- Release:
- 19.06.2014
- There Was Blood Everywhere
- The Necro-Filing Cabinet
- Blood Sucking Freaks
- May The Wounds Bleed Forever
- Rotten Body Fluids
- Bone Box
- Morbid Confessions
- The Cellar
Nostalgore.
Hach Herzchen, was habe ich mir denn hier eingetreten. Belege hier mein Sitzleder, beschütze meine Umwelt vor der mir zugeflogenen Destruktivmusik mit großen umohrenden Kopfhörern, kann nebenbei tonlos und mit scheelem Seitenblick eine Filmbiographie auf dem französischdeutschen Kultursender des Vertrauens verfolgen.
Da laufen gerade drei Welten nebeneinander. Das feinfarenbige Filmchen dort vor dem Untermalung durch EMBALMER zu schützen ist dabei ganz gut, denn wenn die dahindämmernde Biographiepartnerin das hören würde, was sich da gerade über meinen Hörsinn hermacht, ein Kopfschütteln wäre mir sicher. Heute habe ich das Material der Gore-Veteranen EMBALMER gewählt und stelle mit Wohlwollen fest, dass sich dieses ungestüme Konsortium bereits 1989 gründete, einen Verschleiß von beinahe zwanzig Musikern hatte, sich aber seit circa 2005 in festen Strukturen bewegt.
Was den Hörsinn und alle anderen Sinne hier auf meinem Sessel entspannen läßt, ist eine Zusammenstellung von acht Titeln, die die Band über Jahre hinweg vor allem beim Großbauern Relapse Records herausgeprügelt hat. Das Label Hells Headbangers hat sich nun entschlossen, das ältere Demo-Material wieder an die helle blutrote Oberfläche zu zerren.
Den Breitseitenbrei von zwei Gitarrenkaputtmachern, ein Schlagzeug, entfesselt und immer spitz und aggressiv, dazu eine sich biegende, überschnappende und Tiefgrunzstimme auf dem Weg der ständigen Selbstzerstörung. Das hört sich gut, weil krank an! Natürlich werde ich für diesen Derbst Metal auf "There Was Blood Everywhere" nicht auf weitere Spurensuche gehen oder nach typischen Metal-Metaphern suchen, ich werde das Album in Halbstundenlänge einfach noch einmal hören und noch einmal. Jedes Mal lauter drehen, um den Hörsinn so richtig zu malträtieren, denn dafür wurde Musik wie diese vor zwanzig Jahren erfunden.
Da, da kräht, kreischt, brunft er wieder, dieser Sänger, alles fällt ein und in sich zusammen. Destruktivmusik vom äußersten Rand, keineswegs abstrakt oder verfärbt. Einfach geradlinig, vollkommen auf dicker Produktion gefahren. Dabei wird das Level der Mittelklasse zwar nie verlassen. Aber das gerade macht den Reiz dieses Gebolzes aus. Nennen wir es ruhig Charme. Ohne Scham.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben