EMBER SEA - How To Tame A Heart
Mehr über Ember Sea
- Genre:
- Melodic Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 04.08.2017
- To Atlantis
- In Temptation
- Oasis
- You Love
- Dance Of Pain
- Portrait Enemy
- Heather
- Hollow
- The Ones
- Dawning
Symphonic Metal mit angenehmer Bodenhaftung
Es ist schon richtig, dass EMBER SEA nicht das übliche Klischee der Female-Fronted-Sparte bedient, obschon die Band unstrittig Elemente aus dem symphonischen Metal in ihren Sound einbaut. Doch von überladenen Kompositionen, pompösen Arrangements und aufgeblasenen Orechestrierungen wollen die Hannoveraner auch auf ihrem zweiten Album nichts wissen. Stattdessen präsentiert sich das Quintett, bei dem auch einige HUMAN FORTRESS-Musiker aktiv sind, als Melodic-Metal-Variante solcher Acts wie LACUNA COIL und EVANESCENCE, das von vermeintlichen Schwestern im Geiste (EPICA, AFTER FOREVER) lediglich die Dramaturgie adaptiert, an sich aber eine weitestgehend eigene Linie im Schnittfeld aller bekannten Female-Fronted-Formate fährt.
Auf "How To Tame A Heart" bringt diese Vorgehensweise einige anständige Ohrwürmer zutage, die inhaltlich zwar keine Grenzen versetzen, in Sachen Songwriting und Performance aber klar über dem Durchschnitt einer Szene liegen, die seit Jahren mit dem Problem zu kämpfen hat, dass sich ihre Akteure nur noch wiederholen oder im Wettstreit um den opulentesten Sound die Basics aus den Augen verlieren. Derlei Schwierigkeiten sind den fünf Musikern von EMBER SEA gänzlich unbekannt; der Fokus liegt auf starken Melodien, vielseitigen Ansätzen und natürlich der Stimme von Eva Gerland, die auch im zweiten Anlauf eine prima Vorstellung liefert - wohlgemerkt ohne dabei lange Arien singen zu müssen. Lediglich in der Mitte von "How To Tame A Heart" verliert die Band mal kurz den Faden und hat mit 'Your Love' und 'Dance Of Pain' zwei etwas schwächere Kompositionen eingebaut, die den Gesamteindruck jedoch nur minimal trüben.
Denn EMBER SEA präsentiert sich sympathisch, hat die Bodenhaftung nicht verloren und konzentriert sich ausschließlich auf die Songs statt auf die umliegenden Effekte. Das Resultat ist ein sehr ordentliches zweites Album, mit dem die Band ihren Status weiter verbessern dürfte.
Anspieltipps: Dawning, The Ones, In Temptation
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes