EMBERS IGNITE - Visions Of A Dying World
Mehr über Embers Ignite
- Genre:
- Melodic Death Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 01.12.2023
- The World Burns
- The Prophecy
- Humanity Crumbles
- The Aftermath Pt. 1 - What We've Lost
- The Aftermath Pt. 2 - A New Beginning
Amerkanisch getränkter Melodic Death mit grooviger Note.
Hinter dem Namen EMBERS IGNITE verbirgt sich eigentlich Rick Hayward, der im September 2022 dieses musikalische Projekt aus der Taufe gehoben hat. Operierend aus seiner Heimat Derbyshire im Vereinigten Königreich hat der Multiinstrumentalist bisher die selbstbetitelte Debüt-EP im März des vergangenen Jahres veröffentlicht, der schließlich auch noch einige Coversongs als Singles folgten. Bevor nun in diesem Jahr der erste vollwertige Langdreher des Ein-Mann-Projektes erscheinen soll, gibt es mit der zweiten EP "Visions Of A Dying World" noch einen weiteren Appetizer, mit dem sich potentielle Fans einen Eindruck der musikalischen Ausrichtung von Haywards "Band" machen können.
Möchte man selbige beschreiben, dann kommt man schnell an zwei Begriffen vorbei: Melodic Death Metal und New Wave Of American Heavy Metal. So hat sich Rick definitiv den Sinn für Melodien bei den frühen Vertretern des Gothenburg Sounds abgeschaut, verpackt seine melodisch angehauchten Riffs aber in einen fiesen Groove, der massiv von Kollegen wie MACHINE HEAD inspiriert wurde. Gewürzt wird das Ganze mit der modernen Herangehensweise von Acts wie THE BLACK DAHLIA MURDER und fertig ist eine knüppelharte Mixtur, die nicht nur den Nacken strapaziert, sondern auch immer genügend melodische Widerhaken parat hat, um sich im Gedächtnis festzubeißen.
Entsprechend markiert auch gleich der Opener 'The World Burns' einen Volltreffer, der gekonnt zwischen Groove und Tempo pendelt und vor allem von der starken Gitarrenarbeit getragen wird. 'The Prophecy' gefällt mir im Anschluss mit etwas gedrosseltem Tempo sogar noch etwas besser, auch wenn die dezent folkig angehauchte Melodie ein paar Anläufe braucht, um zum ansonsten eher finsteren instrumentalen Fundament zu passen. Dennoch hat der Track echte hymnische Qualitäten und mausert sich mit jedem weiteren Druchlauf zu meinem Favoriten auf der EP. Das etwas thrashig-groovend ausgelegte 'Humanity Crumbles' fällt dagegen doch deutlich ab, auch weil hier die Gitarrenarbeit deutlich weniger auf Melodien setzt und daher etwas unspektakulär wirkt. Der 'The Aftermath'-Zweiteiler, der schließlich die Kurzrille beendet, macht da schon wieder eine viel bessere Figur. Der instrumentale Übergangsteil 'What We've Lost' ist dabei vielleicht sogar etwas zu lang geraten, doch das erneut mit Göteborg-Riffs auftrumpfende 'A New Beginning' bügelt diesen Kritikpunkt locker aus und beendet "Visions Of A Dying World" mit einem Ausrufungszeichen.
Wer seinen melodischen Death Metal mit viel Groove mag und vor allem den amerikanischen Vertretern dieser Spielrichtung lauscht, der sollte EMBERS IGNITE entsprechend auch dringend einmal ein Ohr schenken, denn auch wenn Rick Hayward das Genre sicher nicht revolutioniert, hat er doch so starke Kompositionen im Gepäck, dass ich jetzt schon auf die erste Vorstellung auf Albumdistanz gespannt bin.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs