EMBRACED, THE - The Birth
Mehr über Embraced, The
- Genre:
- Melodic/Technical Death
- Label:
- Aftermath Music
- Release:
- 29.10.2001
- The Birth
- A Path That Never Ends
- The Beautiful Angels
- The Plague Divine
- Apart
- Daughter Of The Lupus Moon
- Thymus
- Last Departure
Alter Schwede! Was THE EMBRACED hier zusammengebraut haben, haut selbst den stärksten Elch aus den Latschen - auch wenn es sich um Norweger handelt.
"The Birth" besticht auf der gesamten Laufzeit von einer guten Stunde durch ausgeklügeltes Songwriting, Facettenreichtum so weit das Ohr hören kann und einem musikalischen Einfallsreichtum wie ich es lange nicht mehr bewundern konnte.
Am ehesten noch vergleichbar mit BEHIND THE SCENERY (vom Melodic Death-Einfluss her), OPETH (ruhige Parts) sowie neuere DEATH (technischer Anspruch), brauen THE EMBRACED hier ein musikalisches Süppchen, welches dem anspruchsvollen Hörer gar vorzüglich munden dürfte.
Als stilistische Basis dient hierbei melodischer Death Metal mit einem hohen technischen Niveau, wobei Assoziationen mit IN FLAMES und Co. völlig fehl am Platze sind. Auf "The Birth" wird Musik in einer Tragweite zelebriert, welche weit über die engen Grenzen des Genres hinausgeht.
Gerade bei überlangen Tracks wie "A Path That Never Ends" oder "Last Departure" wird dies deutlich: Hier wechseln sich kurze, brutale Blast-Parts mit verträumten Akustikpassagen ab, wunderschöne Gitarrenmelodien verschmelzen mit durchdachten rhythmischen Arrangements, melodiebetonte Parts schlagen plötzlich in treibendes Riffing um, ohne dass sich THE EMBRACED in wirren Sphären verzetteln. Bodenständig ist das Ganze, und doch so anders, so erfrischend im Vergleich zu dem, was man tagtäglich vorgesetzt bekommt.
Glanzpunkt ist neben den insgesamt vier an der Zehn-Minuten-Marke kratzenden Tracks - neben den bereits genannten wären das noch "The Plague Divine" sowie "Thymus" - das von Akustikgitarren getragene "Apart", veredelt von wunderschönen weiblichen Vocals, die fast mittelalterlich anmuten.
Des weiteren sorgen THE EMBRACED mit genialen Rhythmus- und Dynamikwechseln sowie mit tollen instrumentalen Intermezzi für die nötige Abwechslung. Dabei gibt´s nicht nur sehr gut gelungene Gitarrensoli zu bewundern, sondern durchaus auch mal einen verzerrten, durch die Wah-Wah gejagten Bass oder überraschende Breaks.
Das technische Niveau ist erfreulich hoch, jedoch steht stets die Songdienlichkeit im Vordergrund statt ausartende Frickel-Orgien, und auch von einer Gleichberechtigung aller Musiker spürt man deutlich etwas. Sänger Frank Bokseth variiert die zumeist vorherrschenden Growls glücklicherweise recht oft und baut auch Spoken Word-Parts oder einige Flüstertöne ein.
Macht unterm´ Strich ein hervorragendes Album, welches ich wirklich jedem sehr ans Herz legen möchte, der mit den oben angesprochenen Bands etwas anfangen kann und Wert auf vielschichtige und eigenständige Mucke legt.
Anspieltipps: A Path That Never Ends, Thymus, Last Departure
- Redakteur:
- Rouven Dorn