EMERSON, KEITH - Keith Emerson Band
Mehr über Emerson, Keith
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Edel
- Release:
- 19.09.2008
- Ignition
- 1st Presence
- Last Horizon
- Miles Away Pt.1
- Miles Away Pt.2
- Crusaders Cross
- Fugue
- 2nd Presence
- Marche Train
- Blue Inferno
- 3rd Presence
- Prelude To A Hope
- A Place To Hide
- Miles Away Pt.3
- Finale
- The Art Of Falling Down
- Malambo
- Gametime
- The Parting
Unschlüssiges Soloalbum des EMERSON, LAKE & PALMER-Keyboarders
Keith Emerson gehört zu den Pionierarbeitern der progressiven Rockmusik und prägte vor allem den Tastensound im experimentellen Segment mit seinen beiden Gruppen THE NICE und EMERSON, LAKE & PALMER über Jahrzehnte entscheidend mit. Seit geraumer Zeit betreibt der nunmehr 63-jährige Tastenmann seine eigene Band und gibt sich auf seinem ausführlichen Soloexkurs noch experimentierfreudiger als in seinen bisherigen Betätigungsfeldern. Auf seiner neuen Platte "Keith Emerson Band" hat diese Entwicklung nun ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden - jedoch größtenteils einen Höhepunkt mit erheblichen Tiefen.
Das größte Problem stellt dabei das 15-teilige Konzeptwerk "The House Of Ocean Born Mary" dar, ein ausuferndes Prog-Rock-Epos, welches vor allem mit seinen sakralen Orgelsounds neue Wege beschreitet. Allerdings sind die erheblichen Stimmungsschwankungen unter den eingeflochtenen Kompositionen nicht gerade förderlich für den Gesamtausdruck des Werkes. Gerade die vielen Interludien erweisen sich immer wieder als Spaßbremse zwischen den richtigen Songs, speziell dann, wenn die Tastenbegleitung mehr von Kirchenchor als von spannungsgeladener Prog-Rock-Action hat. Insofern sind die entspannten Nummern, in denen Emerson auch Gesang und regelrecht gewöhnliche Songschemen walten lässt, auch ein wenig seltsam in ihrer Ausstrahlung, wollen sie sich doch nur recht behäbig der Atmosphäre des Albums anschmiegen - und sorgen somit für Kontraste, die größtenteils kontraproduktiv sind.
Ein weiteres Manko sind die vielen stillen Momente auf "Keith Emerson Band". Stellenweise nimmt der Keyboarder einfach komplett die Luft aus seinen Kompositionen heraus und zerstört damit den Fluss des Werkes völlig. Hier gelingt der Balanceakt zwischen verträumten Passagen und spannungsvoller Ruhe nur sehr bedingt und führt zu einzelnen Ermüdungserscheinungen auf Seiten des Hörers.
Letzteren bleibt schließlich auch der einprägsame Eindruck eines musikalisch sicherlich anspruchsvollen, mitunter aber eben auch langweiligen Albums. An Emersons kompositorischen Fähigkeiten zu zweifeln, liegt zwar weiterhin fern. Aber das, was er in den 19 Songs seiner neuen Platte bietet, ist künstlerisch ganz klar unter dem Niveau dessen, was der Mann zu leisten imstande ist.
Anspieltipps: A Place To Hide, Marche Train
- Redakteur:
- Björn Backes