EMIL BULLS - Angel Delivery Service
Mehr über Emil Bulls
- Genre:
- New Metal
- Angel Delivery
- Style School
- Smells Like Rock´n´Roll
- Leaving You With This
- Water (A Snapshot)
- Chickeria
- Mirror (Me)
- Hi It´s Me, Christ
- Monogamy
- Resurrected
- Tomorrow I´ll Be Back Home
- Wheels Of Steel
- Quiet Night
Ihr besucht die Kollegstufe eines Gymnasiums? Ihr mögt New Metal, weil es in letzter Zeit ja auch für intelligente Menschen zunehmend schicklich ist, "harte" Musik zu hören, ohne sich damit zu diskreditieren? Ihr erinnert Euch noch an die Party neulich, als Euch von ein paar Bacardi-Cola tierisch schlecht wurde, Ihr aber dann zusammen mit den Anderen eine Tüte geraucht habt und zu ein paar total heissen Scheiben wild durch die Bude gehüpft seid?
Dann nix wie ran an die neue Scheibe der EMIL BULLS, denn für lebenslustige Jungdynamiker wie Euch stellt die den idealen Soundtrack für Grillparties genauso wie für -der nächste Winter kommt bestimmt- die Autofahrt ins Snowboard-Paradies dar. Zündet die Kerze an beiden Enden an, Kids! Und hört die EMIL BULLS!
Allen Anderen sei gesagt, daß dieser bis zum Erbrechen gehypte, seelenlose Plastikmüll seine Daseinsberechtigung lediglich dadurch erhält, daß er, zusammen mit diversen anderen komplett belanglosen Veröffentlichungen der letzten Zeit, als erstes Vorzeichen für ein baldiges Ende des New Metal Booms interpretiert werden kann. Der Punkt, an dem Legionen von Trittbrettfahrern für ein omnipräsentes Subgenre die klassische Schubumkehr einleiten und ein natürlicher Selektionsprozeß die nahezu zu Tode gehypte Stilrichtung von überflüssiger Grütze wie dieser hier entschlackt, ist endlich erreicht. Letzteres ist tröstlich, zumal die EMIL BULLS, an denen ich hier nur allzu gerne ein Verriß-Exempel statuiere, nicht die Qualitäten aufweisen können, welche ihren dauerhaften Fortbestand garantieren würden.
Ungeachtet ihrer derzeitigen Achtungserfolge wird sich die Truppe mit ihrem an allen Ecken und Enden zusammen geklauten Sound (stellvertretend für die zahlreichen "Inspiratoren" seien nur die DEFTONES genannt), dem zwischen weinerlich und pseudo-aggressiv pendelnden Wechselgesang, den mal pubertär-billigen, mal unfreiwillig komischen "sozialkritischen" Texten und ihrem kunstvoll kultivierten Kasperl-Image nicht halten können. Daran ändern auch das zugegebenermaßen fette Riffing, die angesichts des recht jungen Alters sämtlicher Bandmitglieder lobenswerten handwerklichen Fähigkeiten und die saftige Produktion nichts, denn derartige Trademarks haben auch schätzungsweise 3 Millionen andere Bands im Boomgenre New Metal zu bieten.
Anspieltips: CD als Bierdeckel verwenden und diese sinnlose Rohstoffverschwendung damit wenigstens ansatzweise rechtfertigen
- Redakteur:
- Rainer Raithel