EMIL BULLS - Love Will Fix It
Mehr über Emil Bulls
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 12.01.2024
- Backstabbers
- The Devil Made Me Do it
- Happy Birthday You Are Dead To Me
- Levitate
- Whirlwind Of Doom
- The Ghosts That You Have Called
- Love Will Fix It
- Sick
- She Aint`t Coming Home No More
- Dreams And Debris
- Oceans Of Grief
- Together
Wir werden alt...
Vor allem im vergangenen Jahr hat es das Reload-Festival versucht, mich für kurze Zeit in meine eigene Jugend zu schicken, was mit den Auftritten von GUANO APES und CLAWFINGER auch hervorragend geklappt hat. Der Trend geht nahtlos weiter, haben sich doch für die diesjährige Ausgabe die Münchener Alternative-Rocker von EMIL BULLS angekündigt. Das wird ein Spaß und bevor Sulingen in der Vergangenheit schwelgt, beehren uns Christ und Co. mit einem gänzlich neuen Studioalbum. Zugegeben, bis zu den vorliegenden, neuen Tönen hat es einige Jahre gedauert, doch "Love Will Fix It" hält genau das parat, was sich Fans wünschen: melodische Härte, harte Melodien, poppige Melodien und eine Menge Nostalgie.
Dabei darf auch aktuell das Wort "poppig" nur positiv verstanden werden, gehen Refrains und Melodien des neuesten Streichs doch Hand in Hand schnurstracks durch Mark und Bein. Und irgendwie ist es schön zu sehen, dass Bands, wie eben EMIL BULLS, mit einem selbst reifer wurden. Die Songs – mal härter, mal sachter, mal elektronischer, mal für die Bühnen dieser Welt prädestiniert – sind angenehm dynamisch und abwechslungsreich, machen allerdings auch einen sehr schönen Spagat zwischen Moderne und eigener Vergangenheit. Alben wie "Angel Delivery Service" und "Porcelain", mit denen die Jungs und schließlich auch ich groß geworden sind, blitzen ob ihrer Frische und Unbekümmertheit nicht selten auf. Trotzdem macht "Love Will Fix It" – vor allem im Hinblick auf die textlichen Inhalte – eine sehr erwachsene Figur.
Und musikalisch dürften vor allem 'The Devil Made Me Do It', 'Whirlwind Of Doom' und 'Backstabbers' künftig ins Live-Repertoire wandern, fällt das Sitzenbleiben doch merklich schwer bei all der Dynamik. Daneben sorgen 'Leviate' und 'Together' als Abschluss für ruhigere Töne, obgleich auch elektronische Spielereien der Marke 'Sick' oder 'Oceans Of Grief' sowie Nu-Metal-Momente wie in 'Happy Birthday You Are Dead To Me' sehr gut gefallen. Vor allem Christ erweist sich als sehr facettenreicher Sänger, der den Songs die emotionale Tiefe verleiht. Egal, ob sie nun mehr ins Metallische oder ins Poppige hineingleiten, der Gesang passt wie die Faust aufs Auge.
Und in Anbetracht dieses schönen, beinah schon zeitlosen Albums freue ich mich richtig auf den kommenden Reload-Gig. Für die erste Reihe wird es zwar nicht reichen, doch voller Nostalgie werde ich seitlich grinsend Richtung Bühne blicken – am besten mit Bier und Eis. Wie dieses Jahr bei CLAWFINGER und GUANO APES.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp