EMIL BULLS - The Southern Comfort
Mehr über Emil Bulls
- Genre:
- Nu Rock
- Label:
- Pirate Records
- Release:
- 20.06.2005
- The Southern Comfort (Instrumental Intro)
- Revenge
- Ignorance Is Bliss
- Newborn
- A Southern Lullaby
- These Are The Days
- Wolves
- At Fleischbergs
- Significant Lies
- Mongoose
- Bacham
- Friday Night
- Underground
- Friday Night (Video)
Wer sich fragt, was eigentlich nach dem Tod des Hypes aus den ganzen Trittbrettfahrern und sonstigen Bands geworden ist, die zu den 57658 Hoffnungen gehörten, die angetreten waren, die Rockmusik zu retten, darf sich mittlerweile durch den Ersatz-Hype Metalcore belästigt fühlen oder noch tiefer in der Senkgrube der Musikszene tauchen. Die EMIL BULLS waren "damals" noch so etwas wie die deutsche Selbstversorgung in Sachen massentauglicher Klonsound, und mit einem brutalen 'Take On Me'-Cover standesgemäß in den Charts vertreten.
Jetzt ist der Nu-Metal-Hype tot, und die Bulls stehen vor der triftigen Frage: "Was tun, wenn dich plötzlich keiner mehr hören will?" Mit "The Southern Comfort" soll die Sinnkrise überwunden werden, und so schaufelte man mit infernalischem Eifer alles an Elementen in den Sound rein, was irgendwie gefallen könnte. So erscheint die Platte als Potpourri aller im Moment angesagten Trends in der Rockszene. Von simplem Rock 'n' Roll über den altbewährten Nu Metal hin zu handfesten Punkrock-Passagen ist wirklich alles dabei, und die Jungs kriegen es nicht nur einmal hin, so derbe nach LINKIN PARK zu klingen, dass alles als simpler Remix wirkt. Die quäkende Stimme des Sängers hat ihren extrem nervigen Klang beibehalten, die Soundeffekte im Hintergrund sorgen dafür, dass jede Passage auch wirklich einer anderen Band zugeordnet werden kann, und allein die Gitarrenfraktion sorgt ab und zu mal für frischen Wind.
"The Southern Comfort" ist eine Platte nach dem Baukastenprinzip, bei dem jeder Einfluss Stück für Stück auf die anderen aufgebaut wird, und selbst die ruhigeren Müssendraufsein-Stücke kann man getrost als ziemlich überflüssig einstufen. So klingt die Eigenwerbung "auf Albumlänge klingt keine andere Band wie die Bulls" schon fast wie blanker Hohn, wenn jeder Song nach einer anderen Band klingt.
Bei all der fehlenden Inspiration zu eigenen Ideen kann man der Band wenigstens eines zugute halten: Sie macht keinen Metalcore.
Anspieltipps: das Intro
- Redakteur:
- Michael Kulueke