EMPIRE DE MU - Spiritual Demise (Remastered)
Mehr über Empire De Mu
- Genre:
- Symphonic Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.11.2023
- Mu - In Memoriam
- Submersion
- Under The Black Sun
- U-Luumil
- Death Lotus
- Souk
- Ruins Of Lemuria
- Naacals
- Fated Sorrow
Extrem in jeder Hinsicht - und leider auch gelegentlich extrem anstrengend...
Man kann sicherlich aus zwei ganz unterschiedlichen Perspektiven auf das Debüt von EMPIRE DE MU schauen. Zum einen darf man den Kanadiern sicherlich attestieren, mutig neue Wege zu beschreiten und unentdeckte Nischen in der Welt der extremen Musik zu suchen, in denen man sich mit dem herausfordernden Material von "Spiritual Demise" niederlassen kann. Auf der anderen Seite will man meinen, dass all dieser Mut nicht wirklich effizient ist, wenn man die dargebotenen Songs im Chaos versinken lässt und sich am Ende keine klare Handschrift gibt, mit der man die angesprochene Nische belegen könnte.
Doch von vorne: Bereits 2020 wurde die Platte erstmals in Eigenregie veröffentlicht, konnte zu dieser Zeit aber lediglich regional ein paar Interessenten ziehen. EMPIRE DE MU machte unbeirrt weiter und veröffentlichte im September des vergangenen Jahres eine weitere EP, auf der unter anderem recht ungewöhnliche Interpretationen von 'Dream On' (AEROSMITH) und 'Listen To Your Heart' (ROXETTE) Platz fanden. Anschließend nutzte man die Zeit im Studio, um dem Erstling noch einmal einen neuen Schliff zu verpassen. Die Neuauflage ist ein kompletter Remaster, der klangtechnisch tatsächlich mächtig drückt. Doch natürlich wird das Material auch mit besserem Sound kaum besser.
Doch woran hapert es, außer dem genannten roten Faden? Nun, die Mischung aus extremem Geballer und opernhaftem Gesang mag zwar auf dem Papier recht spannend klingen, auf "Spiritual Demise" verliert sie aber recht bald ihren Reiz. Die Band geht technisch recht anspruchsvoll zur Sache, reiht ein Break an das nächste und könnte handwerklich sicherlich ein fettes Todesblei-Album produzieren, wenn man die Arrangements ein bisschen logischer zusammensetzen würde. Letzteres ist aber in den neun Stücken von "Spiritual Demise" nicht der Fall. Allzu hektisch werden die Fragmente durcheinandergewirbelt, die hohe weibliche Stimme setzt einen gelegentlich gar ungenießbaren Kontrast, und je weiter man sich in die Materie hineinarbeitet, desto stärker manifestiert sich der Eindruck, dass dies alles weder Fisch noch Fleisch ist. Erst auf der Zielgeraden lässt EMPIRE DE MU kurz aufhorchen, wenn sich Frontdame Arianne Fleury typischem Metal-Shouting hingibt und hier Qualitäten offenbart, die eigentlich der ganzen Scheibe gutgetan hätten. Vielleicht ist dies ja eine Variante, die das Trio aus Montreal künftig eher in Betracht ziehen möchte, denn mit diesem wilden stilistischen Mischmasch schreckt die Kapelle eher ab, als dass sie Interesse generiert. Der Gegensatz zwischen beeindruckendem instrumentalem Handwerk, anstrengenden Vocals und mäßigem Songwriting ist dann doch eine Nummer zu groß.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes