EMPLOYED TO SERVE - Fallen Star
Mehr über Employed To Serve
- Genre:
- Metalcore / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 25.04.2025
- Treachery
- Fallen Star
- Atonement
- Breams Me Down
- Familiar Pain
- Brother, Stand Beside Me
- Now Thy Kingdom Come
- Last Laugh
- Whose Side Are You On?
- The Renegades
- From This Day Forward
Nicht perfekt, aber schon mit vielen tollen Momenten.
Unter dem Banner EMPLOYED TO SERVE hat sich eine moderne Metalcore-Combo aus dem britischen Woking seit der Bandgründung im Jahr 2011 einen wirklich guten Namen erarbeitet. Auf den bisherigen vier Langspielern zeigte die Formkurve der Truppe um Fronterin Justine Jones konstant nach oben und inzwischen kann der Fünfer problemlos mit der Core-Weltspitze mithalten, auch wenn es außerhalb der Heimat und den eingeweihten Kreisen des Genres noch nicht für den ganz großen Durchbruch gereicht hat. Vielleicht ändert sich das aber ja nun mit dem fünften Langspieler "Fallen Star", der wieder einmal eine Vollbedienung für Freunde des Genres verspricht.
'Treachery' legt jedenfalls schon einmal los wie die Feuerwehr und verdeutlich gleich, wo der Reiz der britischen Truppe liegt. Trotz einer klaren Kategorisierung als Metalcore, die ich auch anno 2025 weiterhin unterschreiben würde, schleichen sich eben auch viele Versatzstücke aus anderen Genres in den Sound des Quintetts, welche die ganze Sache durchaus frisch und unterhaltsam machen. So höre ich bei den akkrobatischeren Gitarreneinlagen durchaus einen Tech-Death-Einschlag heraus, während die groovigen Riffs und die eingeschobenen Harmonics auch an Groove-Metaller wie MACHINE HEAD oder PANTERA denken lassen. Abgerundet wird der gut mundende Cocktail des Openers von Justines herrlich herben Vocals, die wunderbar auf der Grenze zwischen Screams und Growls tänzeln und dadurch überraschend gut verständlich bleiben. Eine wuchtige und passend moderne Produktion komplettiert schließlich den guten Ersteindruck von "Fallen Star", der mich auf eine insgesamt starke Scheibe hoffen lässt.
Auch der folgende Titeltrack legt an zweiter Stelle der Trackliste gut nach, auch wenn hier mit den Klargesängen von Gitarrist Sammy Urwin und deutlich präsenteren Keyboards eine konventionellere Note Einzug in den Bandsound hält, denn die Mischung aus harter Strophe und melodischem Refrain haben wir inzwischen eigentlich schon oft genug gehört. Retterin in der Not ist aber wieder einmal Justine, die mit einer unfassbar inspirierten Gesangsleistung das EMPLOYED TO SERVE-Schiff auf Kurs hält. Unterstützt wird sie dabei auch von den Gitarren, die erneut handwerklich auf allerhöchstem Niveau abliefern und sogar melodisch eine dezent epische Note einbringen. Auch im weiteren Verlauf bleiben diese beiden Stärken die größten Pluspunkte von "Fallen Star". Denn wo teilweise die Riffs für Epik und gequälte Nackenmuskeln sorgen, liefert Justine die fies-aggressive Gesangskante, die für mich EMPLOYED TO SERVE wohltuend vom immer poppiger werdenden Metalcore abhebt und mich teilweise sogar an meine Lieblinge SVALBARD denken lässt. Die Klargesänge bleiben dagegen weiterhin mein größter Kritikpunkt, wirken sie doch gegen das herrlich groovig-giftige Soundfundament oftmals etwas austauschbar und eben so, als hätte man sie schon zigfach gehört.
Glücklicherweise fährt EMPLOYED TO SERVE über weite Strecken von "Fallen Star" aber eine herrlich kompromisslose Kante, weshalb ich das fünfte Werk der Briten schlussendlich auch für eine durchaus gelungene Angelegenheit halte, der ihr als Fan von Harcore, Metalcore und groovigem Modern Metal durchaus eine Chance geben solltet. Trotz einiger Schwächen hat der Fünfer nämlich eine Nische im überlaufenen Core-Sektor gefunden, in dem das Quintett mit Überzeugung und vielen tollen Ideen ein schönes Kleinod des modernen Stahls geschaffen hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs